Der DAX hat sich nach einem kurzzeitigen Rückgang zu Wochenmitte am Donnerstagmorgen erholt, unterstützt durch seine wichtige 100-Tage-Linie. Mit einem Plus von rund 0,5 Prozent springt der deutsche Leitindex dabei zeitweise wieder über die 18.200-Punkte-Marke. Zudem stehen diese Themen heute im Fokus.
1. Keine Impulse von der Wall Street
Die US-Börsen blieben am Mittwoch aufgrund eines Feiertags geschlossen. Diese Pause in der Handelsaktivität jenseits des Atlantiks könnte am heutigen Donnerstag indirekte Auswirkungen auf den DAX haben, da es keine frischen Impulse von der Wall Street gibt.
2. Zurückhaltung in Asien
Heute, am 20. Juni 2024, zeigten sich die Anleger an den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten zurückhaltend. Wegen fehlender entscheidender Impulse blieben größere Marktbewegungen aus. In Tokio notierte der Nikkei 225 kurz vor Handelsende knapp im Plus. In Hongkong fiel der technologielastige Hang Seng um etwa 0,5 Prozent. Auch der chinesische CSI 300, der die wichtigsten Werte der Festlandbörsen abbildet, gab rund ein halbes Prozent nach.
3. Ölpreise unverändert
Am Donnerstagmorgen zeigen sich die Ölpreise stabil. Die Nordseesorte Brent wird zur Lieferung im August zu einem Preis von 85,01 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) gehandelt, was dem Niveau des Vortages entspricht. Auch die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bleibt mit einem Preis von 80,53 US-Dollar pro Fass unverändert. Die aktuellen Preise markieren das höchste Niveau seit Anfang Mai und liegen etwa zehn Prozent höher als zu Jahresbeginn. Der knappe Ölmarkt, beeinflusst durch das Ölkartell Opec+, trägt maßgeblich zur Preisentwicklung bei. Einige Förderstaaten planen jedoch, ihr Angebot ab Herbst zu erhöhen. Im Fokus der Marktteilnehmer stehen heute die US-Lagerdaten, deren Veröffentlichung sich aufgrund eines Feiertags um einen Tag verzögert hat. Der private Verband American Petroleum Institute (API) berichtete diese Woche über einen Anstieg der landesweiten Rohölbestände.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
08:00 DEU: Erzeugerpreise 5/24
08:00 EUR: Acea, Kfz-Neuzulassungen 5/24
10:00 NOR: Zentralbank, Zinsentscheid
10:00 POL: Industrieproduktion 5/24
10:00 POL: Erzeugerpreise 5/24
13:00 GBR: BoE, Zinsentscheid 6/24
14:30 USA: Baubeginne- und genehmigungen 5/24
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30 USA: Philadelphia Fed Business Outlook 6/24
16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 6/24 (vorläufig)
17:00 USA: EIA Ölbericht
5. Unternehmensnews
Die Aktie von Volkswagen verzeichnete in den frühen Handelsminuten ein Plus von 1,2 Prozent. Marktteilnehmer reagierten positiv auf die Ankündigung des Unternehmens, die Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge in ihrem Werk in Zwickau zu erhöhen. Analysten sehen darin eine strategische Entscheidung, um die steigende Nachfrage nach umweltfreundlicheren Fahrzeugen zu decken.
Das Papier der Deutschen Bank legte um 0,9 Prozent zu. Hintergrund sind Berichte, dass die Bank plant, ihre Dividendenzahlungen im kommenden Jahr zu erhöhen. Dies wäre ein starkes Signal an die Aktionäre, da es das Vertrauen in die finanzielle Stabilität und Zukunftsaussichten der Bank unterstreicht.
Die Siemens-Energy-Aktie stieg um 1,5 Prozent, nachdem das Unternehmen besser als erwartete Quartalszahlen vorgestellt hatte. Besonders die Sparte für erneuerbare Energien trug maßgeblich zum positiven Ergebnis bei, was auf eine zunehmende Konzentration auf Nachhaltigkeit und saubere Energielösungen hindeutet.
Bayer-Papiere notierten hingegen mit einem Minus von 0,4 Prozent. Das Unternehmen kämpft weiterhin mit den rechtlichen Herausforderungen durch Klagen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichter Roundup. Neue negative Nachrichten aus den USA drückten auf die Stimmung der Anleger.
Die Adidas-Aktie konnte sich mit einem Plus von 0,8 Prozent in den Handel starten. Der Sportartikelhersteller profitierte von positiven Kommentaren zu den bevorstehenden Olympischen Spielen und der damit verbundenen Erwartung eines Umsatzanstiegs durch erhöhte Nachfrage nach Sportbekleidung (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri