Airbus hat am Montag überraschend seine Gewinn- und Auslieferungsziele für das Jahr 2024 gesenkt. Die Anleger zeigten sich von der Nachricht schockiert: Die Aktie brach nachbörslich ein, auch im frühen Handel am Dienstag geht es weiter abwärts.
Airbus reduzierte sein Ziel für den bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) auf rund 5,5 Milliarden Euro, nachdem zuvor ein Zielkorridor von 6,5 bis 7 Milliarden Euro kommuniziert worden war. Ursache für diese Korrektur sind aktualisierte Prognosen zu Zeitplänen, Risiken und Kosten in der Raumfahrtsparte. Im ersten Halbjahr musste das Unternehmen dort eine Abschreibung in Höhe von knapp einer Milliarde Euro verkraften.
Auch die Produktion von Verkehrsflugzeugen wurde angepasst. Das neue Auslieferungsziel liegt bei etwa 770 Maschinen für das Jahr 2024, verglichen mit dem vorherigen Ziel von rund 800 Maschinen. Hauptgrund für diese Anpassung sind anhaltende Schwierigkeiten in der Lieferkette.
Analystenstimmen
Die Analysten von Barclays und JPMorgan haben ihre Kursziele für die Aktie von Airbus nach unten korrigiert. Barclays senkte das Kursziel von 191 auf 176 Euro, während JPMorgan es von 195 auf 172 Euro reduzierte. Beide Banken behielten jedoch die Einstufung "Overweight" bei.
Analystin Milene Kerner von Barclays erklärte die Senkung mit den Prognoseanpassungen des Unternehmens und den anhaltenden Lieferkettenproblemen. Sie erwartet, dass das Auslieferungsniveau von Airbus bis 2026 um vier Prozent niedriger sein wird und rechnet damit, dass das Niveau von 2019 erst 2025 wieder erreicht wird. Zudem hat sie ihre Ergebnisprognose für 2024 um zwölf Prozent gesenkt. Trotz dieser Schwierigkeiten betonte Kerner, dass die Bewertung der Aktie bereits niedrig sei.
Analyst David Perry von JPMorgan reduzierte seine Ergebnisschätzungen für Airbus bis 2027 um bis zu 18 Prozent. Er bezeichnete die Warnung von Airbus als "massiv und langfristig". Dennoch betonte er, dass diese bereits im Markt eingepreist sei.
Das macht die Airbus-Aktie:
Die Airbus-Aktie fällt um rund sieben Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch