VDA: Keine Flut an E-Autos aus China erwartet
Derweil rechnet die deutsche Autoindustrie nicht damit, dass chinesische E-Autos den europäischen Markt überschwemmen werden. Deren Anteil am gesamten Pkw-Markt dürfe sich bis 2030 bei etwa fünf bis zehn Prozent einpendeln, schätzt der Verband. Das liege auch an der Markenbindung der Verbraucher, die bei Autos sehr ausgeprägt sei. Zum Vergleich stellt der VDA fest, dass im Jahr 2023 die deutschen Hersteller etwa zehnmal so viele E-Autos in China verkauft haben wie chinesische Produzenten in Deutschland.Aktuell würden die chinesischen Hersteller BYD mit einem Sonderzoll von 17,4 Prozent, Geely mit 19,9 Prozent sein und SAIC (MG Motor)mit 37,6 Prozent Sonderzoll belegt werden.BYD & Co haben mit noch höheren Zöllen der EU gerechnet. „Bei einem Zoll in Höhe von 30 Prozent könnten die Exporte nach Europa von BYD immer noch eine Gewinnmarge von mehr als 7 Prozent erzielen“, schrieb Analyst Jeff Chung von der Citi in einer Notiz. „Dies ist immer noch viel besser als der Nettogewinn pro Auto auf dem chinesischen Inlandsmarkt“, ergänzte Chung. Unabhängig von der Höhe der Zölle dürfte der langfristige Trend bei Chinas EV-Exporten mit oder ohne Europa solide sein, so das Fazit von Chung.Was die deutschen Hersteller angeht, so wären Zölle der EU auf chinesische E-Autos verheerend. Die Regierung in China wird darauf reagieren. Bereits jetzt steht im Raum, China ziehe höhere Einfuhrzölle auf Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor (>2,5-Liter-Motoren) in Betracht. Das würde die deutschen Premium- und Luxus-Hersteller hart treffen.Am stärksten wäre sicherlich Porsche betroffen.100 Prozent der Autos werden nach China importiert. BMW etwa exportiert den 4er und den 7er aus der EU nach China. Über Volumina macht das Münchener Unternehmen keine Angaben. Nach Berechnung der Unternehmensberatung JSC Automotive Consulting, die regelmäßig die Zulassungszahlen in China auswertet, waren bei BMW rund 13 Prozent der dort verkauften Fahrzeuge Importmodelle, Audi kam zuletzt auf 9 Prozent und die Mercedes-Benz-Group auf 20 Prozent. Die Kernmarke VW kommt danke vieler lokaler Fertigungsstätten nur auf 0,6 Prozent.„Es wäre nicht der Untergang, aber die Bedingungen würden schwieriger werden. Zudem würden sich auch zahlreiche chinesische Kunden abwenden“, sagt Frank Schwope von der FHM Hannover gegenüber dem AKTIONÄR.