Die BP-Aktie hat im frühen Handel stark nachgegeben, nachdem das Unternehmen erhebliche finanzielle Belastungen für das zweite Quartal verkündet hat. Abschreibungen und durchwachsene Handelsergebnisse trüben die Aussichten, was zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses geführt hat. Anleger warten gespannt auf die detaillierten Quartalszahlen.
BP haben einige Herausforderungen offenbart. Das zweite Quartal 2024 war geprägt von milliardenschweren Wertberichtigungen, die sich auf bis zu zwei Milliarden US-Dollar (bis zu 1,85 Mrd. Euro) belaufen könnten. Diese Abschreibungen betreffen unter anderem die Raffinerie in Gelsenkirchen, die vor einer Standortverkleinerung steht. Europäische Raffinerien sind derzeit mit hohen Betriebskosten und steigendem Wettbewerbsdruck durch kostengünstigere Importe aus dem Nahen Osten und Asien konfrontiert.
Durchwachsene Ergebnisse im Handelsgeschäft
Die Öl- und Gasproduktion von BP blieb im zweiten Quartal weitgehend stabil, dennoch waren die Ergebnisse des Handelsgeschäfts durchwachsen. Der Ölhandel wurde als „schwach“ eingestuft, während der Gashandel „durchschnittlich“ war. Diese gemischten Ergebnisse haben Auswirkungen auf das Vertrauen der Anleger.
Kursbewegungen und Aussicht
Im frühen Handel an der Londoner Börse verzeichnete die Aktie von BP einen Rückgang von 2,8 Prozent auf 461,30 Pence. Dieser Kursverlust ist eine direkte Reaktion auf die bekannt gewordenen finanziellen Herausforderungen. Die Veröffentlichung der detaillierten Quartalszahlen am 30. Juli wird den Marktteilnehmern weitere Einblicke geben und könnte die Volatilität der BP-Aktie in den nächsten Wochen beeinflussen.
Hinzu kam ein negativer Kommentar des Analysten Matthew Lofting von der Bank JPMorgan in einem Branchenausblick auf die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Darin beließ es BP auf bei einem Kursziel von 550 Pence auf "Underweight", da er anderswo im Sektor mehr Potenzial sieht.
Das zweite Quartal dürfte mit Blick auf den Ölsektor wenig überraschend verlaufen sein, schrieb Lofting. Wegen des Ölpreispotenzials Richtung 90 US-Dollar je Barrel bleibe er grundsätzlich zuversichtlich und sehe Kursrückschläge insgesamt als Gelegenheiten.
Gleichwohl gehe die Schere in der Branche aktuell auseinander und so rate er zu Shell , Eni und Repsol , während Kursstärke bei BP zum Verkauf genutzt werden sollte (mit Material von dpa-AFX).