Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Dienstag erneut ein verhaltener Handelstag ab. Der DAX dürfte zum Auftakt um 0,1 Prozent auf 18.452 Punkte fallen. Am Vortag hatte der Index kurzzeitig ein Hoch bei 18.650 Punkten erreicht, konnte dieses Niveau jedoch nicht halten. Folgende Themen stehen zudem im Fokus:
1. Rekordjagd verliert an Schwung
Am Montag haben die US-Börsen ihre Rekordjagd verhalten fortgesetzt. Trotz einer generell zuversichtlichen Anlegerstimmung erzielten die wichtigsten Indizes nur geringe Gewinne. Der S&P 500, der Nasdaq 100 und der Nasdaq Composite erreichten zwar neue Höchststände, schlossen jedoch am Ende des Tages nur mit leichten Zuwächsen. Der Dow Jones verlor sogar 0,08 Prozent auf 39.344,79 Punkte. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Notenbank deutet darauf hin, dass es möglicherweise noch vor der Präsidentschaftswahl im November zu einer ersten Zinssenkung kommen könnte.
2. Gewinne in Asien
Die japanische Börse hat ihre Rekordrally am Dienstagmorgen fortgesetzt. Der Nikkei 225, unterstützt durch starke Technologiewerte, erreichte erneut eine Bestmarke und schloss kurz vor Handelsschluss mit einem Plus von 2,2 Prozent. Im Raum Asien-Pazifik zeigte sich ein gemischtes Bild: Während Australien Gewinne verbuchte, verlief der Börsenhandel in China eher verhalten. Der CSI 300, der die wichtigsten Werte der Börsen in Shanghai und Shenzhen umfasst, stand zuletzt hauchdünn im Plus. In Hongkong notierte der Hang Seng kurz vor Handelsschluss 0,4 Prozent schwächer.
3. Ölpreise geben nach
Am Morgen verzeichnen die Ölpreise leichte Rückgänge. Brent-Rohöl liegt aktuell bei 85,51 USD, was einen Rückgang von 0,24 USD darstellt. WTI-Rohöl notiert bei 82,07 USD und verzeichnet damit ein leichtes Minus von 0,26 USD. Diese Entwicklungen zeigen eine moderate Abwärtsbewegung auf dem Ölmarkt und könnten potenziell Einfluss auf die globalen Märkte haben.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
08:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 6/24 (vorläufig)
16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)
5. Powell-Rede
Heute erwarten die Börsianer zudem den Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Kongress. Powell stellt sich dabei einer halbjährlichen Anhörung, bei der kritische Fragen zur hohen Inflation in den USA, erwartet werden. Obwohl grundsätzlich die Tür für eine erste Zinssenkung offen steht, setzt der Markt derzeit auf eine mögliche Zinssenkung im September. Im weiteren Wochenverlauf rücken zudem die Daten zu den US-Verbraucherpreisen in den Fokus.
6. Unternehmensnews
Im vorbörslichen Handel am zeigte sich die BMW-Aktie mit einer Kurssteigerung von 1,4 Prozent. Grund dafür ist eine Kaufempfehlung der Großbank HSBC. Die Analysten von HSBC sehen für den Münchener Autobauer aufgrund starker Quartalsergebnisse und einer optimistischen Prognose für das kommende Geschäftsjahr ein signifikantes Aufwärtspotenzial. Diese positive Einschätzung treibt die Nachfrage nach BMW-Aktien an.
Im Gegensatz dazu verzeichnete die Mercedes-Benz-Aktie einen Kursrückgang von zwei Prozent. Der Rückgang ist auf eine negative Studie der Bank of America zurückzuführen. In ihrem Bericht äußerte sich die amerikanische Investmentbank skeptisch hinsichtlich der zukünftigen Margenentwicklung und der Herausforderungen durch den zunehmenden Wettbewerb im Elektromobilitätssektor. Diese Prognose sorgte für Unsicherheit unter den Anlegern und führte zu einer verminderten Nachfrage nach Mercedes-Benz-Aktien.
Auch die DWS-Aktie entwickelte sich ebenfalls rückläufig und verlor 1,5 Prozent. Ein kritischer Kommentar der Bank Exane BNP Paribas belastet die Aktie des Vermögensverwalters. Die Analysten von Exane BNP Paribas äußerten Bedenken bezüglich der langfristigen Ertragskraft und wiesen auf mögliche Regulierungsrisiken hin, die die zukünftige Geschäftsentwicklung beeinträchtigen könnten. Diese negativen Aussichten lösten bei Investoren Verkäufe aus, was den Kurs der DWS-Aktie drückte (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri