Hugo Boss hat seine Jahresprognose für 2024 revidiert und damit die Anleger enttäuscht. Nach einem schwachen zweiten Quartal wird nun ein geringerer Umsatzanstieg erwartet. Auch das operative Ergebnis bleibt hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie des Metzinger-Modeunternehmens fällt daher am Dienstagmorgen auf den tiefsten Stand seit 2021.

Hugo Boss hat seine Jahresprognose für Umsatz und operatives Ergebnis (EBIT) nach unten korrigiert. Die aktualisierte Umsatzprognose für 2024 sieht nun einen Anstieg von 1 bis 4 % auf 4,20 bis 4,35 Milliarden Euro vor. Zuvor war ein Wachstum von 3 bis 6 % in Aussicht gestellt worden, was unter den Markterwartungen von 4,37 Milliarden Euro liegt. Das operative Ergebnis wird gemäß der neuen Schätzung um bis zu 15 % im Vergleich zum Vorjahr fallen und liegt nun zwischen 350 und 430 Millionen Euro. Ursprünglich wurde ein Anstieg erwartet, und die neue Prognose bleibt auch hinter den Markterwartungen von 441 Millionen Euro zurück.

Der Hauptgrund für die Anpassung der Prognose ist ein enttäuschendes zweites Quartal. Der Umsatz sank um ein Prozent auf 1,015 Milliarden Euro in Konzernwährung, während der Ebit um über 40 % auf nur noch 70 Millionen Euro zurückging. Zusätzliche Belastungen kamen durch gestiegene Kosten: Die Marketingausgaben stiegen um 21 % und die Aufwendungen im stationären Einzelhandel um 12 %. Das globale Konsumklima bleibt schwierig, besonders in Großbritannien und China.

Marge zieht leicht an

Es gab jedoch auch positive Entwicklungen im zweiten Quartal. Die Bruttomarge verbesserte sich von 62,3 % auf 62,9 %, was Experten überraschte. Der Free Cashflow stieg von 60 auf 142 Millionen Euro, während die währungsbereinigten Vorräte um sieben Prozent reduziert wurden. Die entsprechende Mitteilung erfolgte am späten Montagabend des 15. Juli 2024.

Jefferies hält an Kaufempfehlung fest

Das Analysehaus Jefferies hat die Aktie von Hugo Boss mit "Buy" eingestuft und ein Kursziel von 55 Euro festgelegt. Anlass dafür sind die kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen, die aufgrund eines verschlechterten gesamtwirtschaftlichen Umfelds schwach ausfielen. Hugo Boss reiht sich damit als dritter Luxusgüterkonzern nach Burberry und Swatch ein, die ebenfalls schwache Quartalszahlen und gesenkte Jahresziele gemeldet haben.

Das macht die Hugo-Boss-Aktie

Nach der Prognosesenkung von Hugo Boss ist die Aktie am Dienstagmorgen auf einen neuerlicher Tiefststand seit 2021 gefallen. Im Tief ging es bis auf 36,08 Euro nach unten. Seit Jahresbeginn hat die Aktie damit mehr als 40 Prozent an Wert verloren (mit Material von dpa-AFX). 

von Jan-Paul Fóri

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hugo Boss.