Tesla konnte mit seinen Ergebnissen für das zweite Quartal nicht überzeugen. Trotz CEO Elon Musks Versuchen, Investoren mit zukünftigen Projekten wie selbstfahrenden Autos und dem humanoiden Roboter "Optimus" zu beruhigen, fällt die Tesla-Aktie im vorbörslichen Handel um fast acht Prozent.

Tesla hat im zweiten Quartal in Folge einen signifikanten Gewinnrückgang verzeichnet. Zwischen April und Juni 2024 betrug der Gewinn rund 1,48 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Der Quartalsumsatz von Tesla stieg um zwei Prozent auf 25,5 Milliarden Dollar, hauptsächlich durch das Energiegeschäft und Stromspeicher, die ihren Umsatz auf drei Milliarden Dollar verdoppelten. Der Umsatz im Autogeschäft sank jedoch um sieben Prozent auf rund 19,9 Milliarden Dollar.

Auslieferungen schwächeln

Die Marktbedingungen bleiben herausfordernd für Tesla: Die Auslieferungen fielen im zweiten Quartal um knapp fünf Prozent auf rund 444.000 Elektroautos, was jedoch besser war als von Analysten erwartet. Wiederholte Preissenkungen haben den Gewinn negativ beeinflusst.

Tesla lieferte 2023 rund 1,8 Millionen Fahrzeuge aus, gab jedoch keine konkrete Prognose für Ende 2024 ab und wies lediglich auf ein langsameres Wachstumstempo hin. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer schätzt den Absatz auf nur rund eine 1,6 Millionen Fahrzeuge in diesem Jahr. Die Produktionskapazitäten sind zu weniger als 70 Prozent ausgelastet, wobei Personalabbau half, die Kosten im ersten Halbjahr zu reduzieren.

Selbstfahrende Autos

In den USA testet Tesla eine fortgeschrittene Version des "Full Self-Driving" (FSD) Systems, das jedoch weiterhin eine Überwachung durch den Fahrer erfordert. Musk plant, die FSD-Technik bis Ende des Jahres auch bei Regulierern in Europa, China und anderen Regionen zuzulassen. Es besteht Interesse anderer Autohersteller an der FSD-Technik, wodurch langfristige Lizenzerlöse möglich sind. Musk ist optimistisch, dass seltenes menschliches Eingreifen eventuell noch dieses Jahr erreicht werden kann.

Musk hat die Präsentation des Robotaxi-Prototyps auf den zehnten Oktober verschoben und erwartet, dass die Produktion von Optimus bis Ende 2025 beginnt, mit einem Verkaufsstart ab 2026.

Das sagen die Analysten:

Die UBS hat ihre Bewertung mit „Sell“ und einem Kursziel von 197 US-Dollar bestätigt. Analyst Joseph Spak führte an, dass viele Erwartungen bezüglich Künstlicher Intelligenz bereits im aktuellen Kurs eingepreist seien. Barclays blieb bei der Einstufung „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 225 US-Dollar. Analyst Dan Levy merkte an, dass Tesla im zweiten Quartal die Margenerwartungen nicht erfüllt habe, was die Fundamentaldaten in den Fokus rückt. 

RBC behielt die Einstufung „Outperform“ bei einem Kursziel von 227 US-Dollar bei. Analyst Tom Narayan sieht regulatorische Hürden für Teslas geplante Robotaxis kritisch und bezweifelt eine Zulassung bis 2025. Jefferies bestätigt seine Bewertung mit „Hold“ und einem Kursziel von 165 US-Dollar. Analyst Philippe Houchois hob die Bedeutung von Energiespeichern hervor, kritisierte jedoch den Mangel an neuen Impulsen in der letzten Analystenkonferenz.

Goldman Sachs hat das Kursziel von 248 auf 230 US-Dollar gesenkt und blieb der Einstufung „Neutral“. Analyst Mark Delaney betonte die schwächere Automarge. Zukünftige Diskussionen werden sich auf neue Modelle und deren Preise sowie auf autonomes Fahren konzentrieren.

Das macht die Tesla-Aktie:

Die Tesla-Aktie fällt vobörslich um 7,7 Prozent (mit Material von dpa-AFX).

von Sarina Rosenbusch