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Medien-Aktien ProSiebenSat.1 und RTL schwach – was plant Berlusconi?

Medien-Aktien ProSiebenSat.1 und RTL schwach – was plant Berlusconi?

25.7.2024 15:31:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

Medien-Aktien machen ihren Aktionären derzeit wenig Freude. Am Donnerstag gehören die Papiere von RTL Group und ProSiebenSat.1 Media zu den großen Verlierern in MDAX und SDAX. Zumindest bei letzterer könnten es bald wieder zu neuem Interesse aus Italien kommen. Berlusconi hatte sich mit ProSieben-Managern getroffen.

Der italienische Medienkonzern MediaForEurope (MFE) besitzen knapp 30 Prozent am bayerischen Medien-Konzern ProSiebenSat.1. Die Italiener sehen eine Expansion auf den deutschen Markt als Schlüssel
für die Ambitionen, eine paneuropäische TV-Plattform aufzubauen. MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi wiederholte kürzlich seine Forderung an das Management um
ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets, die Pläne zum Verkauf der
E-Commerce-Unternehmen Flaconi und Verivox sowie zum Schuldenabbau
voranzutreiben.

"Wir haben uns vergangene Woche mit dem Management
von ProSiebenSat.1 getroffen und es war ein positives Treffen", zitiert Reuters den MFE-Vorstandschef. Zuletzt hatte es noch einen Machtkampf auf der
ProSieben-Hauptversammlung gegeben. Dabei scheiterte zwar eine von den
Italienern angepeilte Aufspaltung des deutschen Konzerns. Allerdings
setzte MFE gegen den Willen der Bayern mehrere Kandidaten für den
Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 durch. 

Als Teil seiner
europäischen Expansionsstrategie könne MFE auch Geschäfte auf anderen
Märkten prüfen, sagte Berlusconi. Der Fokus liege jedoch vorerst auf
Deutschland.

Die MFE-Aktie gerät trotz guter Geschäftszahlen (überraschend gutes Werbegeschäft) am Donnerstag unter Druck. An der Börse Mailand verliert das Papier in abgeschwächtem Umfeld zeitweilig über zwei Prozent, kann sich aber am Nachmittag berappeln.

Die Aktie von ProSiebenSat.1 Media verliert am SDAX-Ende sogar mehr als sechs Prozent, auch Konkurrent RTL Group schwächelt im MDAX, verliert etwa drei Prozent.

Das Chartbild von ProSieben hat sich mit dem Rutsch unter den GD200 (bei 6,35 Euro) weiter eingetrübt. Hält die kleine Unterstützung bei etwa 6,05 Euro nicht, muss mit weiteren Kursrückgängen Richtung Jahrestief (bei 5,18 Euro) gerechnet werden.

Eingetrübt hat sich die technische Lage auch bei der RTL Group. Der Kurs ist nach dem jüngsten Ausbruch wieder in seinen alten Abwärtstrend zurückgefallen. Nun muss die Unterstützung beim Juni-Tief bei 28,20 Euro halten.

In den USA stehen heute auch die Aktien von Warner Bros Discovery unter Druck. Nachdem es dem Medienriesen nicht gelungen ist, die Übertragungsrechte für die NBA-Spiele zu verlängern, was bei den Anlegern die Sorge um die Zukunft seiner Streamingdienste TNT und Max schürt, fällt die Aktie am Ende des Nasdaq 100 um über sechs Prozent.

Die National Basketball Association lehnte ein Angebot von Warner ab - und beendete damit ihre vier Jahrzehnte währende Partnerschaft - und kündigte neue Rechtevereinbarungen mit Walt Disneys ESPN, dem zu Comcast gehörenden NBCUniversal und Amazon im Rahmen eines 11-Jahres-Deals im Wert von 77 Milliarden Dollar an.

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