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DAX schließt auf Tageshoch – Sartorius, Rheinmetall und Aixtron machen Freude, Thyssen nicht

DAX schließt auf Tageshoch – Sartorius, Rheinmetall und Aixtron machen Freude, Thyssen nicht

26.7.2024 16:16:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 4 min.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich vor dem Wochenende erholt. Nach einem schwächeren Tagesstart bei gut 18.200 Punkten holte der DAX letztlich 200 Punkte auf. Rückenwind kam am Freitag-Nachmittag aus den USA, wo sich die meisten Tech-Aktien wieder erholten. In Deutschland standen einige Quartalszahlen im Fokus – mit Licht und Schatten.

Der DAX ging am Freitag 0,65 Prozent höher mit 18.417,55 Punkten aus dem Handel. Das bedeutet ein Wochenplus von 1,4 Prozent. Das Tageshoch lag mit 18.428 Zählern zuvor nur wenig höher. Dabei war der deutsche Leitindex tags zuvor im Sog schwacher US-Techaktien noch zeitweilig unter die Marke von 18.100 Punkten gerutscht.

Dafür, dass es mit den Technologie-Aktien in den USA in dieser Woche
deutlich nach unten gegangen sei, habe sich der DAX ziemlich stabil
präsentiert, konstatierte Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC
Markets. Mit dieser Vorstellung blieben alle Optionen auf dem Tisch. Ein
positiver Monatsausklang sowie ein positiver Start in den August
erschienen weiterhin möglich.

Trotz der Erholung am Freitag bleiben die charttechnischen Signale für den DAX erst einmal durchwachsen. So war er in der auslaufenden Woche unter den Mitte Juni gestarteten Erholungstrend gefallen und hat diesen am Freitag lediglich von unten getestet. Der zuletzt ebenfalls schwache MDAX gewann am Freitag 0,66 Prozent auf 25.116,62 Punkte.

DAX-Spitzenreiter waren zum Wochenschluss Sartorius-Aktien, die um sechseinhalb Prozent auf 243,30 Euro zulegten. Mit dem Kursanstieg zum Wochenschluss haben die Papiere der Göttinger auch die Kurslücke geschlossen, die vor einer Woche infolge einer abermaligen Senkung der Jahresziele aufgerissen worden war. Die Enttäuschung der Anleger über den neuen Ausblick hatte den Kurs wieder in Richtung der 200-Euro-Marke fallen lassen.

Für die Aktien von Rheinmetall
ging es um 3,7 Prozent hoch. Der Rüstungskonzern und Autozulieferer gab
einen Auftrag aus der Schweiz für Mörsermunition mit einem Wert im
mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich bekannt. Dies zog
offenbar auch die Titel des Branchenkollegen Renk Group aus dem
Nebenwerte-Index SDAX mit nach oben. "Die deutsche Rüstungsindustrie
erlebt derzeit eine Sonderkonjunktur", konstatierte Börsenexperte
Andreas Lipkow. 

Derweil zeigten sich Hensoldt
nach Zahlen volatil – zuletzt verloren die Aktien 0,7 Prozent. Der
Quartalsverlust des Rüstungselektronik-Konzerns falle deutlicher aus als
avisiert, so Lipkow.

Die Papiere von Mercedes-Benz bewegten sich mit plus 0,1 Prozent
kaum von der Stelle, nachdem sie anfangs abgerutscht waren. Der
Autobauer dampfte seinen Ausblick für die Profitabilität der Pkw-Sparte
angesichts einer Nachfrageflaute in China ein. Die Investoren dürften
indes froh sein, dass die Stuttgarter im zweiten Quartal bei der
Auto-Marge trotz des geringen Anteils an Top-Modellen wieder in den
prozentual zweistelligen Bereich zurückgekehrt seien, schrieb
Goldman-Analyst George Galliers.

Die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton konnte
trotz des Absatzrückgangs im ersten Halbjahr den Umsatz und den
operativen Gewinn steigern. Die zuletzt schwachen Aktien erholten sich
im MDAX zeitweilig um fast drei Prozent, zum Schluss blieb ein
bescheidenes Tagesplus von 0,7 Prozent.

Die jüngst etwas stabilisierten Titel von BASF
büßten als DAX-Schlusslicht im Xetra-Handel 2,3 Prozent ein und
markierten zeitweise den tiefsten Stand seit gut sechs Monaten. Der
Chemiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal einen überraschend
deutlichen Umsatzrückgang. Der um Sonderposten bereinigte operative
Gewinn (bereinigtes Ebitda) blieb ebenfalls etwas hinter den Erwartungen
zurück. Die Zahlen seien nicht gerade inspirierend, kommentierte
Warburg-Analyst Oliver Schwarz.

Beim Branchenkollegen Wacker Chemie aus dem MDAX stand nach einigen Kursausschlägen ein Rückgang um 7,8 Prozent zu Buche. Marktbeobachter sahen im Quartalsbericht Licht und Schatten. 

Lange waren die Aktien von Thyssenkrupp Index-Schlusslicht, konnten die rote Laterne zum Schluss mit minus 7,7 Prozent noch abgeben. Sie blieben damit nur wenig über dem Rekordtief aus dem März 2020. Der Industriekonzern wird nach dem schwachen zweiten Quartal für das laufende Geschäftsjahr noch pessimistischer. Händler sprachen von einer anhaltenden Enttäuschung.

Bester MDAX-Wert war am Freitag Aixtron mit einem Tagesplus von knapp fünf Prozent. Nach den Quartalszahlen haben sich Analysten geäußert, sehen etwa die gesenkten Umsatzziele für 2024 mit Blick auf die vergangenen Jahre mehr als erreichbar.

(Mit Material von dpa-AFX)

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