Nio hat am Dienstag angekündigt, in den kommenden Jahren eine umfassende Ladeinfrastruktur in China aufzubauen. Das Unternehmen plant, bis Mitte 2025 in allen chinesischen Landkreisen Batterieladestationen sowie Batteriewechselstationen zu installieren. Die Aktie konnte das jedoch nicht beflügeln.
Nio plant bis Juni 2025 in allen 2.844 chinesischen Landkreisen Batterieladestationen zu installieren. Parallel dazu sollen in 2.300 Landkreisen Batteriewechselstationen entstehen, 2026 folgt die restliche Abdeckung. Eine Besonderheit ist, dass über 200 Automarken Zugang zu Nios Ladestationen haben und über 80 Prozent des zur Verfügung gestellten Stroms von anderen Marken genutzt wird.
Wachstum und Kooperationen
Im Wettbewerb setzt Zeekr, ein Tochterunternehmen von Geely, auf ultraschnelle Ladestationen, die Fahrzeuge in 10,5 Minuten von zehn auf 80 Prozent laden. Nio hingegen bietet automatisierte Batteriewechselsysteme, die einen Austausch in etwa drei Minuten ermöglichen. Nio arbeitet mit Chang’an und Geely zusammen und hat über 23.000 Ladestationen und mindestens 2.480 Batteriewechselstationen installiert, wobei bereits mehr als 51 Millionen Batteriewechsel durchgeführt wurden.
Im Juli 2024 stammte mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms der Nio-Fahrer aus Batteriewechseln, während ein Fünftel von private Ladegeräten kam und nur 4,5 Prozent von öffentlichen Nio-Ladestationen. Im ersten Quartal 2024 verzeichnete Nios Energiegeschäft ein Wachstum von 5,2 Prozent auf 1,53 Milliarden Yuan. Anfang des Jahres investierte Wuhan bis zu 1,5 Milliarden Yuan in Nio.
Marktentwicklungen
Die chinesische Regierung fördert den Ausbau der Ladeinfrastruktur aktiv und plant mindestens 60 Prozent der Autobahnraststätten mit Schnellladestationen auszustatten. Für 2023 waren 8,6 Millionen neue Ladestationen vorgesehen, ein Anstieg von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die USA hatten im selben Jahr 168.388 öffentliche Ladestationen, was einem Wachstum von 23,5 Prozent entspricht.
Das macht die Nio-Aktie:
Die Nio-Aktie schloss am Dienstag um rund fünf Prozent tiefer.
von Sarina Rosenbusch