Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am Freitag ein wenig bewegter Handelsstart ab. Der DAX dürfte zum Auftakt fast unverändert bei 18.493 Zählern notieren. Nach einem volatilen Monatsanfang, bei dem der Index kurzzeitig auf knapp 17.000 Punkte abgesackt war, konnte er in dieser Woche seinen Rückgang ausgleichen. Im Fokus steht heute die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell um 16 Uhr.

1. Wall Street driftet ab

In den USA endete der gestrige Handelstag mit Verlusten. Der Dow Jones verlor 0,43 Prozent und schloss bei 40.712 Punkten. Besonders Technologiewerte litten unter den Unsicherheiten: Der Nasdaq 100 gab um 1,68 Prozent nach und notierte zuletzt bei 19.491 Punkten.

2. Durchwachsene Vorgaben aus Asien

Der asiatische Aktienmarkt zeigte sich am heutigen Freitag uneinheitlich. Im Vorfeld der bedeutenden geldpolitischen Signale vom Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, USA, hielten sich die Anleger zurück. Insbesondere die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell steht dabei im Fokus, da sie Hinweise auf künftige Zinsschritte der Fed liefern könnte.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte im späten Handel um 0,5 Prozent zu, was auf eine positive Marktstimmung in Tokio hindeutet. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Hang Seng einen Rückgang von 0,4 Prozent. Der breitere chinesische Markt, dargestellt durch den CSI 300, konnte hingegen um 0,6 Prozent zulegen. Diese gemischte Entwicklung spiegelt die Unsicherheit und das unterschiedliche Sentiment an den wichtigsten asiatischen Börsen wider.

3. Ölpreise ziehen an

Am Freitagmorgen verzeichneten die Ölpreise leichte Anstiege. Der Preis für Brent-Öl lag zuletzt bei 77,30 US-Dollar, was einem Plus von 0,08 Dollar entspricht. Ebenso zeigte der Preis für WTI-Öl eine ähnliche Entwicklung und notierte bei 73,09 Dollar, ebenfalls 0,08 Dollar höher als am Vortag. Diese moderaten Erhöhungen reflektieren eine stabil bleibende Nachfrage und ein relativ ausgewogenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf den Rohstoffmärkten.

4. Konjunkturdaten 

Folgende Konjunkturtermine stehen heute auf der Agenda: 

USA: Fortsetzung Jackson-Hole-Wirtschaftskonferenz für Notenbanker und Ökonomen, Jackson Hole

16:00 Rede Fed-Chef Jerome Powell01:01 GBR: GfK Verbrauchervertrauen 8/24

16:00 USA: Verkauf neuer Häuser 7/24

5. Unternehmensnews

Folgende Aktien stehen heute vorbörslich im Fokus: 

Nachdem Infineon einen seit 2010 anhängigen Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter der ehemaligen Tochter Qimonda beigelegt hat, könnte dies die Kursentwicklung des Chipherstellers beeinflussen. Im Rahmen der Einigung zahlt Infineon 753,5 Millionen Euro, trotz einer ursprünglichen Forderung von 3,4 Milliarden Euro. Diese Zahlung wird teilweise durch bereits gebildete Rückstellungen und teilweise durch vorhandene Barmittel gedeckt. Diese Maßnahme wird das Ergebnis und den Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten belasten. Der Aktienkurs von Infineon fiel am Morgen beim Broker Lang & Schwarz um ein Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs. Ein Händler bewertete die Einigung jedoch als langfristig positiv, da keine neuen Finanzmittel erforderlich waren und die Angelegenheit nun abgeschlossen ist.

Die Aktie von Daimler Truck wurde vom Analysehaus Jefferies auf die "European Franchise List" der aussichtsreichsten liquiden Werte gesetzt. Die Einstufung lautet weiterhin auf "Buy" mit einem Kursziel von 50 Euro. Analyst Michael Aspinall begründet diese Entscheidung in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Die Position auf dieser renommierten Liste könnte Anleger positiv stimmen, was der Aktie von Daimler Truck in naher Zukunft zusätzlichen Auftrieb geben könnte.

The Platform Group hat im ersten Halbjahr 2024 ein deutliches Wachstum sowie eine Steigerung der Profitabilität verzeichnet. Das Bruttowarenvolumen (GMV) stieg um 20 Prozent auf 442,5 Millionen Euro, während der Umsatz um 23 Prozent auf 231,5 Millionen Euro wuchs. Das bereinigte EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche nahm um 33 Prozent auf 17,6 Millionen Euro zu. Die erzielte EBITDA-Marge liegt bei 7,6 Prozent, und das Konzernergebnis stieg um 39 Prozent auf 18,8 Millionen Euro. Die Anzahl aktiver Kunden erhöhte sich um 26,3 Prozent auf 4,8 Millionen. Diese Ergebnisse bestätigen die erfolgreiche Geschäftsentwicklung des Unternehmens und die Fortführung der Akquisitionsstrategie, was die Prognose für das Geschäftsjahr 2024 untermauert. Investoren könnten diese Nachrichten als Zeichen einer starken Performance und einer vielversprechenden Zukunft des Unternehmens sehen (mit Material von dpa-AFX).

von Jan-Paul Fóri