Am Donnerstag zeichnet sich trotz der enttäuschenden Nvidia-Zahlen ein freundlicher Handelstag ab. Der DAX hat zum Auftakt um 0,04 Prozent auf 18.790 Zähler zugelegt. Damit rückt das Rekordhoch, dass aktuell bei 18.892 Punkte liegt immer näher. Folgende Themen könnten die Kurse zudem maßgeblich beeinflussen:
1. Wall Street schwächelt
Am US-Aktienmarkt zeigten sich die Kurse am Mittwoch schwächer. Der Nasdaq 100 sank um 1,18 Prozent auf 19.350 Punkte, da sich Anleger vor den Nvidia-Zahlen zurückhielten, die nach Börsenschluss bekannt gegeben wurden. Der S&P 500 verlor 0,60 Prozent und schloss bei 5.592 Punkten. Für den Dow Jones ging es um 0,39 Prozent auf 41.091 Punkte nach unten. Diese Entwicklungen spiegeln die Unsicherheit und Zurückhaltung der Investoren wider, die trotz solider Quartalsbilanzen von Nvidia von den zukünftigen Gewinnaussichten enttäuscht waren.
2. Schwache Vorgaben aus Asien
Der asiatische Aktienmarkt reagierte am Donnerstag überwiegend negativ auf die aktuellen Geschäftszahlen des US-Chip-Giganten Nvidia, der die hoch gesteckten Erwartungen vieler Marktteilnehmer nicht erfüllen konnte. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong verzeichnete einen Rückgang von 0,2 Prozent, während der CSI 300, der die wichtigsten chinesischen Festlandsaktien umfasst, um 0,1 Prozent nachgab. Ähnlich zeigte sich der japanische Markt: Der Nikkei 225 fiel ebenfalls um 0,1 Prozent. Die schwächere Performance von Nvidia drückte offensichtlich auf die Stimmung der Anleger, die sich nun Sorgen um das Potenzial weiterer Korrekturen im Technologiesektor machen.
3. Ölpreise im Aufwind
Am Donnerstagmorgen erholten sich die Ölpreise leicht: Die Nordseesorte Brent stieg um 0,19 Dollar auf 78,84 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), während die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 0,27 Dollar auf 74,79 US-Dollar pro Fass zulegte. Trotz dieser Stabilisierung zeichnet sich für den August ein leichter Rückgang der Ölpreise ab. Ursachen für die Volatilität sind unter anderem die wiederholte Senkung der US-Lagerbestände sowie geopolitische Spannungen im Nahen Osten und ein starker Rückgang der libyschen Ölproduktion um mehr als die Hälfte.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
- 14:00 DEU: Verbraucherpreise 8/24 (vorläufig)
- 14:30 USA: BIP Q2/24 (2. Veröffentlichung)
- 14:30 USA: Lagerbestände Großhandel 7/24 (vorläufig)
- 14:30 USA: Privater Konsum Q2/24 (2. Veröffentlichung)
- 14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
- 16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 7/24
5. Unternehmensnews
Folgende Werte stehen heute wegen der Vorlage von Zahlen besonders im Fokus:
Nachbörslich fielen die Nvidia-Aktien um knapp sieben Prozent. Grund dafür sind Bedenken der Analysten hinsichtlich der Profitabilitätsprognose des Unternehmens, die einige Fragen offen ließ. Insbesondere besteht Unklarheit über eine Änderung beim Produktionsverfahren für das nächste Chipsystem mit dem Namen „Blackwell“. Zusätzlich zog dieser Kursrutsch auch andere große Halbleitertitel wie Micron Technology, Qualcomm, Broadcom und AMD mit nach unten.
Die Salesforce-Aktie konnte hingegen die Anleger überzeugen. Das Unternehmen hob seinen Ausblick an, was positive Reaktionen auf dem Markt auslöste. Salesforce zeigte damit erneut starke Performance-Zahlen, was auf den Rivalen SAP beflügelt.
Für Infineon, einen weiteren bedeutenden Akteur im Technologiebereich, ging es zu Handelsbeginn nach unten, bevor die Aktie rasch ins Plus drehte. Die allgemeinen Bedenken innerhalb des Halbleitermarktes, angeführt von Nvidia, trüben auch hier die Erwartungen.
Auch Aixtron, spezialisiert auf die Herstellung von Maschinen zur Halbleiterproduktion, erlebte einen schwächeren Auftakt. Die negativen Marktentwicklungen und das allgemeine Misstrauen gegenüber den Halbleiteraktien schlagen sich hier nieder.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Werten schreibt Schott Pharma positive Schlagzeilen. Der Verpackungshersteller für die Pharmabranche verzeichnete vorbörslich einen deutlichen Kursanstieg. Grund dafür ist die Erhöhung der Umsatzprognose für das laufende Jahr, bedingt durch kräftiges Wachstum im dritten Geschäftsquartal.