Der DAX hat am Freitag einen verhaltenen Handelsstart verzeichnet. Zum Auftakt gab der deutsche Leitindex um 0,3 Prozent auf 18.858 Zähler nach erholte sich dann aber schnell. Mittlerweile steht nur noch ein moderater Rückgang um 0,01 Prozent auf der Anzeigetafel der Frankfurter Börse. Damit bleibt die Stimmung am deutschen Aktienmarkt freundlich. Folgende Themen könnten die Kurse zudem bewegen:
1. Wall Street trotzt Nvidia-Zahlen
Am Donnerstag zeigten sich die US-Börsen robust, trotz der enttäuschenden Ergebnisse von Nvidia. Der Dow Jones erreichte im Tagesverlauf ein neues Rekordhoch von rund 41.578 Punkten und schloss mit einem Plus von 0,59 Prozent bei 41.335 Punkten. Diese positive Bewegung ist auf die Erwartung einer bevorstehenden Zinswende zurückzuführen, welche die Aussicht auf eine weiterhin expansive Geldpolitik verstärkt. Im Gegensatz dazu stagnierte der S&P 500 nahezu unverändert bei 4.591 Punkten, während der technologielastige NASDAQ 100 einen leichten Rückgang von 0,13 Prozent auf 15.325 Punkte verzeichnete. Trotz gemischter Ergebnisse bleibt die Erwartung günstigen Geldes ein starker Treiber für den US-Aktienmarkt.
2. Starke Vorgaben aus Asien
Nach den jüngsten Höhenflügen an den globalen Aktienmärkten stachen insbesondere die asiatischen Börsen durch deutliche Kursgewinne hervor. Die Aussicht auf eine mögliche Zinswende in den USA im September sorgte auch in Asien für Auftrieb. Der Nikkei 225 in Japan legte zum Wochenausklang um 0,2 Prozent zu. Besonders stark präsentierte sich der Hang Seng mit einem Anstieg um 1,8 Prozent. Auch Chinas Festlandsaktien entwickelten sich positiv, der CSI 300 verzeichnete ein Plus von 1,7 Prozent.
3. Ölpreise ziehen leicht an
Am Freitagmorgen verzeichneten die Ölpreise leichte Anstiege: Der Preis für Brent-Öl stieg um 0,23 USD und lag bei 80,17 USD, während der WTI-Ölpreis um 0,17 USD auf 76,08 USD zulegte. Diese bescheidenen Gewinne spiegeln die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten wider und könnten auf eine vorsichtige Optimierung der Marktbedingungen hindeuten.
4. Konjunkturdaten
Folgende Konjunkturdaten stehen heute auf der Agenda:
- 14:30 USA: Private Einkommen und Ausgaben 7/24
- 15:45 USA: MNI Chicago PMI 8/4
- 16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 8/24 (endgültig)
5. Unternehmensnews
Die Aktie von Symrise verzeichnete in jüngster Zeit deutliche Kursgewinne und notiert nun auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2022. Diese beeindruckende Performance könnte jedoch durch externe Faktoren getrübt werden. Insbesondere eine Umsatz- und Gewinnwarnung des US-amerikanischen Kosmetikhändlers Ulta Beauty könnte das Potenzial haben, die positive Entwicklung von Symrise zu belasten. Anleger sollten daher vorsichtig bleiben und die Situation genau beobachten.
Auch die Aktie des Nivea-Herstellers Beiersdorf konnte zuletzt von allgemeinen Marktgewinnen profitieren. Jedoch zeigt sich auch hier eine mögliche Belastung durch die Umsatz- und Gewinnwarnung von Ulta Beauty. Diese könnte negative Auswirkungen haben, da Beiersdorf ebenfalls auf dem Kosmetikmarkt agiert und von der Stimmung in diesem Sektor abhängig ist. Es bleibt abzuwarten, wie stark diese externen Faktoren den Kurs beeinflussen werden.
Positive Signale kommen hingegen für die Aktie von Nemetschek aus den USA. Der Bausoftwarespezialist könnte von der Anhebung der Jahresziele durch Autodesk profitieren. Autodesk, ein führender Anbieter von 3D-Software für Planung und Konstruktion, gab positive Prognosen heraus, was den gesamten Sektor beflügeln könnte. Nemetschek notiert zudem nahe dem Jahreshoch bei 98,20 Euro, was auf einen möglichen Chartausbruch hinweist und weiteres Aufwärtspotenzial suggeriert.
Eine weniger erfreuliche Entwicklung erlebten die Aktien von Hochtief. Die Investmentbank Barclays strich ihre Empfehlung, was die Aktie unter Druck setzte. Analyst Tom Zhang von Barclays betonte, dass die Bewertung nach der jüngsten Rally nun als "recht angemessen" einzustufen sei. Diese Einschätzung könnte kurzfristig für eine Korrektur sorgen, weshalb Anleger hier besonders aufmerksam sein sollten (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri