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Wochenausblick DAX: Neuer Rekord dank Q3-Zahlen?

Wochenausblick DAX: Neuer Rekord dank Q3-Zahlen?

13.10.2024 07:40:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Die beginnende Berichtssaison schürt neue Hoffnungen der Anleger auf steigende Aktienkurse. Der DAX hat sich zuletzt erfolgreich über der 19.000-Punkte-Marke behauptet. Schon in der neuen Woche könnte das bisherige Rekordhoch von Ende September bei knapp unter 19.500 Zählern getestet werden. Zudem wird sich die EZB äußern.   


Ein ermutigender Start in die US-Berichtssaison hat den DAX zuletzt wieder näher an sein Rekordhoch gebracht. Am Freitag stieg der deutsche Leitindex zum Xetra-Handelsende auf 19.373 Punkte. Auf Wochensicht bedeutet dies ein Plus von 1,3 Prozent. Die Ende September erreichte Bestmarke steht bei 19.491 Punkten und könnte schon bald wieder getestet werden.. 

Unterstützung kam kurz vorm Wochenende einmal mehr aus New York, wo das US-Aktien-Leitbarometer Dow Jones Industrial und auch der marktbreite S&P 500 neue Rekordhöhen erreichten. 


In der neuen Woche steht neben der Berichtssaison vor allem die Geldpolitik mit der Leitzins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag im Fokus. Die DZ Bank rechnet mit einer weiteren Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte. Die Währungshüter dürften aber offen lassen, in welchem Tempo die kommenden Senkungen erfolgen, schrieb Analystin Sonja Marten in ihrem Ausblick auf die Sitzung. Die im September im Jahresvergleich auf 1,8 Prozent gesunkene gesamteuropäische Inflationsrate liege zwar unter der Zielmarke der EZB, jedoch bleibe der binnenwirtschaftliche Preisdruck ausgeprägt. Dies spreche grundsätzlich für eine Fortsetzung des vorsichtigen Zinssenkungskurses.

Tendenziell begünstigen geldpolitische Lockerungen den Aktienmarkt. Aktien gewinnen dann an Attraktivität, weil andere Anlageklassen weniger Zinsen abwerfen. Gute Quartalszahlen von Unternehmen wären für steigende Aktienkurse allerdings auch erforderlich. 



Weitere US-Banken mit Zahlen

In den USA startet nun die Berichtssaison. Sie biete Anlegern eine willkommene Abwechslung zum bislang dominierenden Thema Geldpolitik, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Die Erwartungen an das Gewinnwachstum im dritten Quartal hätten sich zwar mit gut vier Prozent seit dem Sommer halbiert, dennoch wäre es das fünfte Quartal in Folge mit Gewinnwachstum. "Und wenn die Messlatte der Erwartungen erst einmal niedrig liegt, fällt es den Unternehmen leichter, darüber zu springen", führte Stanzl aus. Die Hoffnung auf positive Überraschungen sei durch die stark nach unten revidierten Erwartungen gestiegen. 

Nachdem im US-Bankensektor bereits JPMorgan und Wells Fargo ihre Büchner öffneten, berichten in der neuen Woche weitere Finanzhäuser: Goldman Sachs , die Citigroup sowie die Bank of America am Dienstag, zur Wochenmitte U.S. Bancorp  und Morgan Stanley . Außerdem melden im Wochenverlauf unter anderem noch Johnson & Johnson, UnitedHealth, Netflix und Procter & Gamble ihre Q3-Zahlen. 

Hierzulande steht der Labor-Zulieferer Sartorius mit Quartalszahlen am Donnerstag im Blick. Aus Frankreich kommen am Dienstag Zahlen von LVMH . Und aus den Niederlanden meldet am Mittwoch ASML Geschäftszahlen – als Ausrüster von Halbleiter-Unternehmen ein Gradmesser für die Branche. 







Push aus China?


Von der Commerzbank hieß es, es sei für die DAX-Gewinnperspektiven wichtig, dass die US-Konjunktur eine Rezession vermeide und Chinas Konjunktur wieder etwas zum Leben erwache. Der deutsche Leitindex bekomme derzeit Rückenwind, da viele Investoren hofften, dass der für viele DAX-Unternehmen wichtige Exportmarkt China wieder etwas stärker wachsen werde, schrieb Commerzbank-Experte Andreas Hürkamp. Die mittelfristigen Aussichten für den DAX hätten sich zuletzt verbessert, weil US-Konjunktur-Indikatoren positiv überrascht hätten und in China sich eine wieder expansivere Geld- und Fiskalpolitik abzeichne. 

China kündigte am Samstag an, dass es spezielle Anleihen in dreistelliger Milliarden-Dollar-Höhe ausgeben werde, um seiner stotternden Wirtschaft zu helfen, und signalisierte damit, dass es im Rahmen eines der größten Unterstützungspakete seit Jahren die Banken und den Immobilienmarkt stützen und die Schulden der lokalen Regierungen abbauen will. 

Bei den Wirtschaftsdaten der neuen Woche dürften Anleger auf die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland achten, die am Dienstag veröffentlicht werden. Interessieren dürften auch Einzelhandelsumsätze aus den USA, weil sie Hinweise geben auf die für die US-Wirtschaft wichtige Konsumentwicklung. (Mit Material von dpa-AFX)