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DAX-Ausblick: Diese 5 Themen sind am Dienstag wichtig

DAX-Ausblick: Diese 5 Themen sind am Dienstag wichtig

15.10.2024 06:50:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 5 min.

Am deutschen Aktienmarkt dürften die Bullen am Dienstag am Steuer bleiben. Vorbörslich zeigt der DAX keine Ermüdungsanzeichen. Im Gegenteil: Nachdem das Börsenbarometer zum Wochenstart erstmals die 19.500-Punkte-Marke durchbrochen hat, wird der deutsche Leitindex am Dienstagmorgen rund 0,4 Prozent höher bei 19.576 Zählern gesehen. Folgende Themen könnten die Kurse zudem beeinflussen:

1. Wall Street im Rallymodus

An den US-amerikanischen Börsen setzte sich der positive Trend fort, wobei die wichtigsten Indizes neue Höhen erreichten. Der S&P 500 verbuchte einen deutlichen Gewinn von 0,77 Prozent und schloss bei 5.859 Punkten. Auch der Dow Jones legte zu und beendete den Handelstag mit einem Plus von 0,47 Prozent auf 43.065 Punkten. Von seiner besten Seite zeigte sich auch der technologielastige Nasdaq 100, der um 0,82 Prozent zulegte und bei 20.439 Punkten aus dem Handel ging. Diese Entwicklungen spiegeln die anhaltende Zuversicht der Anleger wider, beflügelt durch eine Reihe positiver Unternehmensberichte und die Erwartung einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung in den USA.

2. Durchwachsene Vorgaben aus Asien

Der asiatische Aktienmarkt präsentiert sich am heutigen Morgen mit gemischten Kursentwicklungen. In Tokio verzeichnete der japanische Leitindex Nikkei 225 einen deutlichen Anstieg von 1,3 Prozent, nachdem der Markt nach einer Feiertagspause wieder eröffnet wurde. Die Zuversicht der Anleger in die wirtschaftliche Stabilität Japans scheint durch diesen Kursgewinn gestärkt zu sein. Im Gegensatz dazu mussten die chinesischen Märkte Verluste hinnehmen: Der CSI 300, der die bedeutendsten Aktienwerte vom Festland China umfasst, sank im späten Handel um ein gutes halbes Prozent. Auch der Hang Seng in Hongkong gab um rund anderthalb Prozent nach. Diese Abwärtsbewegungen spiegeln die anhaltende Unsicherheit im chinesischen Markt wider, hervorgerufen durch das schleppende Wirtschaftswachstum und die Ungewissheit über mögliche konjunkturelle Maßnahmen der Regierung.

3. Ölpreise geben deutlich nach

Die Ölpreise haben am Dienstag nach einem Bericht der Washington Post über Details der möglichen Angriffspläne Israels auf den Iran deutlich nachgegeben. Die US-Zeitung berichtete, dass Israel sich bei seinem geplanten Vergeltungsschlag gegen den Iran auf militärische Einrichtungen konzentrieren und Atom- und Ölanlagen verschonen will.

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel im frühen Handel um 2,34 Dollar oder rund drei Prozent auf 75,12 Dollar, nachdem er bereits am Montag um rund zwei Prozent gefallen war. Anfang vergangener Woche hatte ein Barrel der Sorte Brent unter anderem wegen der Furcht vor Angriffen auf iranische Ölanlagen zeitweise mehr als 80 Dollar gekostet. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Auslieferung im November gab am Dienstagmorgen ebenfalls weiter deutlich nach.

4. Konjunkturdaten 

Am heutigen Handelstag stehen zahlreiche Konjunkturdaten im Fokus der Anleger, die potenziell die Finanzmärkte beeinflussen könnten. Zunächst werden in Deutschland um 08:00 Uhr die Großhandelspreise für September 2024 veröffentlicht werden. Diese Daten bieten wichtige Hinweise auf die Preisentwicklung im Handel und können signifikante Auswirkungen auf die Inflationserwartungen und die Geldpolitik haben.

Ein weiteres Highlight sind die weiteren Veröffentlichungen um 11:00 Uhr. Der ZEW-Index für Oktober gibt Auskunft über die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten und ist ein wichtiger Stimmungsindikator für die Wirtschaftslage in Deutschland. Gleichzeitig werden auch die Industrieproduktionszahlen der Eurozone für August veröffentlicht. Diese Daten ermöglichen Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Leistung der Region und sind essenziell für die Einschätzung der wirtschaftlichen Dynamik in Europa.

Am Nachmittag richtet sich der Blick der Anleger auf die USA, wo um 14:30 Uhr der Empire-State-Index präsentiert wird. Dieser Index bietet Einblicke in die wirtschaftliche Aktivität im Großraum New York und kann als Frühindikator für die landesweite wirtschaftliche Entwicklung in den USA fungieren. Seine Ergebnisse sind oft richtungsweisend für die Marktstimmung und könnten somit auch internationale Kapitalströme beeinflussen.

5. Unternehmensnews

Am deutschen Aktienmarkt zeichnen sich deutliche Differenzen in der Entwicklung der Einzelwerte ab. Beiersdorf-Aktien handeln vorbörslich leicht unter dem Xetra-Schlusskurs des Vortages. Diese Bewegung ist vor allem auf schwache Branchenprognosen des US-amerikanischen Parfüm- und Kosmetikkonzerns Coty zurückzuführen, der vor einem Rückgang der Kosmetikverkäufe warnt. Diese vorsichtige Einschätzung belastet auch die Aktien anderer Unternehmen aus der Branche.

Die Aktien von Symrise, einem Duftstoff- und Aromenhersteller, zeigen vor Handelsbeginn keine bemerkenswerte Veränderung. Trotz der negativen Branchenstimmung von Coty bleibt Symrise stabil, und es fehlen vorbörsliche Impulse, die eine deutliche Kursbewegung rechtfertigen würden.

Ein weiterer belastender Faktor am Morgen ist die Meldung zur Deutschen Bank, deren Aktien auf Tradegate um etwa 1,5 Prozent nachgeben. Dies steht im Zusammenhang mit einer großen Aktienplatzierung durch Goldman Sachs, die im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens rund 16 Millionen Aktien zu einem Preis von 16,01 Euro pro Aktie platziert hat. Diese Transaktion übt kurzfristigen Druck auf den Kurs aus.

Die schweizerische Online-Apotheke DocMorris liefert hingegen positive Nachrichten, die sich leicht positiv auf die Aktien von Redcare Pharmacy auswirken. DocMorris konnte dank einer verstärkten Nutzung des E-Rezepts in Deutschland seine Umsätze im dritten Quartal steigern und seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigen. Diese Entwicklung wirkt sich vorbörslich in steigenden Redcare-Pharmacy-Kursen aus.

Abschließend stehen Delivery Hero und TAG Immobilien unter Druck. Die US-Bank Citigroup hat ihre Kaufempfehlung für die Aktien von Delivery Hero gestrichen, was vorbörslich zu einem Rückgang von 3,6 Prozent führt. Ähnlich wirkt sich die Entscheidung der britischen Bank HSBC aus, die ihre Kaufempfehlung für TAG Immobilien zurückgezogen hat, was einen Verlust von 2,5 Prozent bei den Aktien verursacht. Beide Entscheidungen belasten die jeweiligen Werte im MDAX stark (mit Material von dpa-AFX).

von Jan-Paul Fóri