Steigende Kurse bei Bitcoin und Co haben zuletzt auch der Aktie von Coinbase kräftigen Rückenwind geliefert. Eine Meldung, wonach die SEC-Klage gegen den Market-Maker Cumberland die Liquidität auf der Handelsplattform beeinträchtigt habe, konnte die Stimmung dabei nicht trüben. Inzwischen hat sich auch Coinbase selbst dazu geäußert.
Die Krypto-Analysefirma Kaiko berichtete kürzlich von einem deutlichen Rückgang der Orderbuch-Liquidität beim Kryptobörsenbetreiber Coinbase. Demnach sank die sogenannte „2-Prozent-Bitcoin-Tiefe“ am 10. Oktober plötzlich ab – und damit just an dem Tag, als eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen den Market-Maker Cumberland bekannt wurde (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Kennzahl gibt Aufschluss über die Markttiefe auf der Plattform und sei laut Kaiko an jenem Tag plötzlich um 37 Prozent auf 315 Bitcoin gefallen. Das bedeutet, dass plötzlich deutlich kleinere Handelsaufträge als zuvor ausgereicht haben, um den Spotpreis um zwei Prozent nach oben oder unten zu bewegen.
Zudem sei beobachtet worden, dass die Verkaufsaufträge (Ask-Seite) ab- und die Kaufaufträge (Bid-Seite) zugenommen hätten – für Kaiko ein Indiz, dass die Market-Maker ihre Positionen für einen möglicherweise bevorstehenden Preisrückgang angepasst haben. Auch an anderen Krypto-Handelsplätzen sei die Liquidität gesunken, heiß es in der Analyse vom Montag.
Der Kryptobörsenbetreiber hat darauf nun reagiert und den Bericht zurückgewiesen. Gegenüber dem Branchenportal Coindesk erklärte ein Unternehmenssprecher, dass man im Oktober keine nennenswerten Veränderungen oder Einbußen bei der fraglichen Liquiditätskennzahl verzeichnet habe. Der Handel auf der Plattform laufe stabil.
Auch Cumberland äußerte gegenüber Coindesk Vorbehalte gegen die Ergebnisse der Kaiko-Analyse und verwies auf eine Stellungnahme, die nach Bekanntwerden der SEC-Klage veröffentlicht worden war. Darin heißt es: „Wir nehmen keine Änderungen an unserer Geschäftstätigkeit oder den Vermögenswerten, für die wir Liquidität bereitstellen, als Folge dieser Klage der SEC vor.“
Die Investoren nehmen es ohnehin gelassen. Die Coinbase-Aktie hat auf Wochensicht in der Spitze fast 30 Prozent zugelegt. Rückenwind lieferte dabei die jüngste Belebung am Kryptomarkt, die den Bitcoin wieder bis auf gut zehn Prozent an sein Rekordhoch herangeführt hat und auch vielen anderen Top-Coins auf 7-Tage-Sicht deutliche Kursgewinne beschert hat. Das dürfte bei Coinbase für steigendes Handelsvolumen sorgen.
Zudem haben die Bitcoin-Spot-ETFs in den USA in den letzten vier Handelstagen Mittelzuflüsse von mehr als 1,6 Milliarden Dollar verzeichnet. Da Coinbase bei neun der elf Spot-ETFs als Verwahrstelle für die entsprechenden Bitcoin-Bestände fungiert und dafür Gebühren kassiert, profitiert das Unternehmen auch von dieser Entwicklung.