Überraschung im Bankensektor: Die italienische Großbank Unicredit plant die Akquisition ihrer Mitbewerberin Banco BPM. Ist die Übernahme der Commerbank damit von Tisch? Die Anleger zeigen sich zum Börsenstart deutlich besorgt.
UniCredit hat ein Übernahmeangebot für Banco BPM angekündigt, das rund 10,5 Milliarden Euro umfasst. Diesem Angebot zufolge soll für jede Aktie von Banco BPM ein Umtausch von 0,175 UniCredit-Aktien erfolgen. Dieses Vorhaben erfordert die Ausgabe von etwa 265 Millionen neuen UniCredit-Aktien, was eine Kapitalerhöhung von rund 16 Prozent zur Folge hat. Ziel ist es, die Übernahme bis Juni 2025 abzuschließen und Banco BPM innerhalb eines Jahres vollständig zu integrieren, vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Regulierungsbehörden.
Die UniCredit hält bereits etwas mehr als ein Fünftel der Anteile an der Commerzbank dessen Marktkapitalisierung bei etwa 18 Milliarden Euro liegt. Marktbeobachter spekulieren, dass Unicredits Fokus auf diese Akquisition die Übernahmefantasie bezüglich der Commerzbank gedämpft hat.
Das macht die Commerzbank-Aktie:
Die Commerzbank-Aktie fällt vorbörslich um rund fünf Prozent und rutscht unter die 15-Euro-Marke. Dies markiert das niedrigste Kursniveau seit zwei Monaten. Die Aktie von Banco BPM reagiert dagegen mit einem Kurssprung von über acht Prozent (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.