Die Aktie der Knaus Tabbert AG hat am Mittwoch deutliche Verluste verzeichnet, was auf umfassende Ermittlungen gegen ehemalige Manager zurückzuführen ist. Die Vorwürfe über mögliche Unregelmäßigkeiten sowie Produktionsstopps haben das Vertrauen der Anleger geschwächt und den Kurs stark unter Druck gesetzt. Finanztreff.de blickt auf die Hintergründe.
Die aktuellen Unsicherheiten sind vor allem auf schwerwiegende Ermittlungen gegen zwei Manager des Unternehmens und eine Person einer saarländischen Investmentgesellschaft zurückzuführen. Ihnen wird vorgeworfen, Schmiergelder angenommen zu haben.
Die Staatsanwaltschaft Landshut leitete daher eine großangelegte Razzia ein, bei der am Mittwoch Büros und Wohnungen in mehreren Bundesländern sowie in der Schweiz durchsucht wurden. Zwei der beschuldigten Manager befinden sich in Untersuchungshaft. Knaus Tabbert selbst ist nicht strafrechtlich betroffen, verzeichnet jedoch Auswirkungen auf seine Unternehmensstruktur. Nach dem Ausscheiden von Finanzvorständin Caroline Schürmann im Februar und Vorstandschef Wolfgang Speck im Oktober übernahm Großaktionär Wim de Pundert beide Positionen.
Produktionsstillstand verschärft Situation
Zusätzlich verschärfen Produktionsstopps die brisante Lage. Wegen hoher Lagerbestände entschied sich Knaus Tabbert, die Produktion in Jandelsbrunn (Deutschland) und Nagyoroszi (Ungarn) bis Jahresende auszusetzen, während andere Betriebsstandorte aktiv bleiben. Diese Faktoren tragen zur Unsicherheit der Anlegern bei.
Das macht die Knaus-Tabbert-Aktie
Für die Knaus-Tabbert-Aktie, die am Mittwoch um mehr als zehn Prozent nachgegeben hat, geht es am Donnerstag deutlich nach oben. Trotzdem notiert die Aktie noch immer nahe des Rekordtiefs von elf Euro. Gegenüber dem Rekordhoch bei 73,70 Euro, das 2021 markiert wurde, hat das Papier rund 83 Prozent verloren.
von Jan-Paul Fóri