Die anhaltenden Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sind auch einige Jahre nach der milliardenschweren Übernahme von Monsanto und dem Aufkommen erster Klagen immer noch ein Belastungsfaktor für Bayer. Doch auch in der Bundesrepublik ist der Einsatz des Totalherbizids umstritten. Ein Glyphosat-Produkts des Konzerns darf vorerst nicht auf den Markt kommen.
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zur Wochenmitte mitteilte, darf das Bayer-Pflanzenschutzmittel Roundup Future in Deutschland vorerst weder angewendet noch verkauft werden. Das geht auf einen Widerspruch der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zurück, der eine aufschiebende Wirkung hat. Im nächsten Schritt wird Bayer angehört - danach könnte der Verkauf doch noch möglich sein.
Von Bayer hieß es, man arbeite daran, die Zulassung wiederherzustellen. "Wir sind zuversichtlich, dies schnell zu erreichen und damit sicherzustellen, dass Landwirte in Deutschland wieder Zugang zu diesem wichtigen Produkt haben - gerade jetzt zu Beginn der Saison." Die anderen in Deutschland zugelassenen glyphosathaltigen Produkte von Bayer seien davon nicht betroffen.
Die Umwelthilfe sieht das Thema Glyphosat ganz anders als der Leverkusener Konzern. "Es ist ein wichtiger Erfolg, dass das neu zugelassene Glyphosat-Pestizid Roundup Future vorerst nicht mehr verkauft und angewendet werden darf", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Es zähle jeder Tag, an dem die Umwelt vor diesem giftigen Totalherbizid bewahrt werde.
Umsatzseitig macht Glyphosat im Bayer-Konzern nur einen kleinen Teil aus. Der Absatz mit glyphosathaltigen Herbiziden ging im vierten Quartal 2024 (nominal) um 21,6 Prozent auf 615 Millionen Euro zurück. Im Gesamtjahr verringerten sich die Erlöse um 7,5 Prozent auf 2,65 Milliarden Euro. Zur Einordnung: Das gesamte Unternehmen erzielte 2024 einen Umsatz in Höhe von 46,6 Milliarden Euro.
Enthält Material von dpa-AFX