Die Produkte dieser beiden Unternehmen kennt fast jeder: Berentzen zählt zu den bekanntesten deutschen Spirituosenherstellern, Leifheit hat sich über die Jahre als Markenhersteller von Haushaltswaren einen Namen gemacht. Beide Vorstände haben einige Hebel in Bewegung gesetzt, um auch in einem herausfordernden Marktumfeld auf den profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Mit Erfolg!
Leifheit produziert und vertreibt unter anderem Bodenwischer, Fensterreiniger, Wäschespinnen und Bügeltische. Im Rahmen der ganzheitlichen Unternehmensstrategie LEADING WITH FOCUS. CREATING SUSTAINABLE VALUE. hat die Gesellschaft zuletzt die Weichen für profitableres Wachstum und mehr Kosteneffizienz gestellt.
Trotz der schwierigen Marktbedingungen und der gedämpften Verbraucherstimmung im ersten Quartal 2025 rechnet der Vorstand im laufenden Jahr mit einem Umsatzplus von zwei bis vier Prozent (Vorjahr: 259,2 Millionen Euro). Dank weiterer Effekte aus den eingeleiteten Kostensenkungs- und Effizienzmaßnahmen erwartet Vorstand Alexander Reindler ein EBIT zwischen 15 und 17 Millionen Euro (Vorjahr: 12,1 Millionen Euro). Die Marge sollte damit wie geplant weiter in Richtung sechs Prozent steigen. Zum Vergleich: In den vergangenen zehn Jahren hat Leifheit mehrfach EBIT-Margen jenseits der 7-Prozent-Marke erzielt.
Bei Erlösen von 267 Millionen Euro könnte der Gewinn je Aktie auf 1,15 Euro steigen (Vorjahr: 0,85 Euro). Für 2026 liegt bei einem Umsatz von 280 Millionen Euro sogar ein Gewinn je Aktie von 1,35 Euro im Bereich des Möglichen. Das KGV würde dann auf durchaus attraktive 14 fallen (2025e: 17). Langfristig – über das Jahr 2030 hinaus – wird ein Umsatz von über 300 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von zehn Prozent angestrebt.
Die Konsumflaute und die generelle Verunsicherung bei Verbrauchern – infolge von Inflation und diverser Krisen – haben in der Getränkebranche zu rückläufigen Absatzvolumina geführt. Auch an Berentzen ist dieser Trend nicht spurlos vorübergegangen. Doch Vorstand Oliver Schwegmann steuert dagegen: „Bei unseren strategischen Kernmarken Berentzen, Puschkin, Mio Mio und Citrocasa werden wir in diesem Jahr viele Neuprodukte und Projekte realisieren“, so der Firmenlenker im Gespräch.
Neben der Fokussierung auf die weitere Profitabilisierung will das Unternehmen seine Vertriebsstruktur ausbauen und die Marketing- und Kommunikationsbudgets massiv steigern, um wieder eine positive Entwicklung der Absatzvolumina zu erreichen.
Diese Maßnahmen sollten am Ende für positive Impulse bei den Absatzmengen sorgen – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Umsatzerlöse. Aber auch operativ sollte die Strategie „Building BERENTZEN 2028“ weiter Früchte tragen und zu einem steigenden Ergebnis beitragen.
In Zahlen ausgedrückt: Der Umsatz könnte im laufenden Jahr wieder auf 194 Millionen Euro steigen (Vorjahr: 181,9 Millionen Euro). Unter dem Strich dürfte – nach der schwarzen Null im Vorjahr – beim Gewinn je Aktie ein Wert von über 0,40 Euro zu Buche stehen. Greift das Strategieprogramm wie geplant und führen höhere Absatzmengen zu einem spürbaren Erlösanstieg bei gleichzeitig verbesserten Margen, könnte Berentzen ein Jahr später bei Erlösen von 205 Millionen Euro den Gewinn je Aktie sogar um weitere 50 Prozent steigern. Das KGV würde von 11 (2025e) auf günstige 7 (2026e) sinken.