ASML hat in der vergangenen Woche nach gemischten Q1-Zahlen einen verhaltenen Ausblick auf das laufende Geschäftsquartal gegeben. Die Jahresprognosen hat der Chipausrüster jedoch bestätigt. Die Aktie fiel im schwachen Marktumfeld deutlich zurück. Nach den negativen Vorgaben der US-Technologiebörsen startet die ASML-Aktie auch mit roten Vorzeichen in die verkürzte Handelswoche.
Nachdem bereits JPMorgan ihr vierstelliges Kursziel aufgegeben hat, legten auch die Analysten von Goldman Sachs nach: Die US-Investmentbank senkte den fairen Wert der Aktie von 1.010 auf 910 Euro, bestätigte jedoch ihre Kaufempfehlung. Analyst Alexander Duval bescheinigt dem Konzern trotz der durchwachsenen Zahlen eine starke Position im Bereich Künstliche Intelligenz sowie Fortschritte bei der neuesten Generation der EUV-Lithografie. Die langfristige Story sei aus seiner Sicht weiterhin intakt.
Auch die Deutsche Bank hat ihr Kursziel im Zuge der aktuellen Entwicklungen von 750 auf 700 Euro reduziert, hält aber ebenfalls an der Kaufempfehlung („Buy“) fest. Bereits im Herbst hatte ASML die Erwartungen für 2025 deutlich gesenkt – als Reaktion auf die zurückgezogenen Expansionspläne von Intel und Samsung. Nun sehen sich Anleger zusätzlich mit den Auswirkungen der US-Zollpolitik konfrontiert. Laut Analyst Robert Sanders ist ASML jedoch besser als viele Wettbewerber aufgestellt, um geopolitische Spannungen abzufedern.
AKTIONÄR-Leser wissen auch: Die politischen Kapriolen der neuen US-Regierung belasten nach Ostern weiterhin die europäischen Börsen. Eine Attacke von US-Präsident Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell sorgte am Ostermontag für starke Verluste an den New Yorker Börsen. Trump forderte erneut eine Zinssenkung und bezeichnete Powell als „Mr. Zu Spät“ sowie einen „großen Loser“, da dieser angesichts der Inflationsrisiken vorerst an seinem Kurs festhält. Die Sorge, Trump könne versuchen, Powell aus dem Amt zu drängen, schürt zusätzliche Unsicherheit – insbesondere vor dem Hintergrund seiner aggressiven Zollpolitik.