Am bevorstehenden Freitag (25. April) steigt die diesjährige, virtuelle Hauptversammlung der Bayer AG. Aktionäre blicken erneut auf ein eher enttäuschendes Jahr zurück. Vor allem die Causa Glyphosat ist und bleibt ein enormer Belastungsfaktor. Das ist auch der bevorstehenden Rede von Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment, die dem AKTIONÄR vorliegt, zu entnehmen.
"Der Agrar- und Pharmariese, einst eine Ikone der deutschen Industrie, ist nur noch ein Schatten seiner selbst", sagt Speich. "Noch vor 10 Jahren gehörte Bayer zu den wertvollsten Unternehmen in Deutschland, heute rangiert der Konzern im unteren Ende des deutschen Leitindexes. Seit dem 1. Juni 2023 – seit Sie Herr Anderson das Ruder bei Bayer übernommen haben – hat sich der Aktienkurs mehr als halbiert. Allein im vergangenen Jahr brach er um 42 Prozent ein", blickt Speich auf die enttäuschende Performance zurück.
Demnach stecke Bayer in einer "strategischen Sackgasse". "Wir erkennen an, dass nicht Sie Monsanto gekauft haben und damit auch nicht die Klagewelle zu verantworten haben. Aber nächstes Jahr um diese Zeit sind Sie fast drei Jahre an der Spitze von Bayer. Bis dahin muss sich der Aktienkurs nach oben bewegt haben", so Speich weiter. "Das Jahr 2025 wird das Jahr der Entscheidung. Wir erwarten Lösungen", sagt der Deka-Vertreter zudem.
Wenn das anwesende Grundkapital auf der bevorstehenden Hauptversammlung dem Vorschlag zustimmt, können sich Anleger auf eine Dividende von 0,11 Euro je Aktie einstellen. Keine Überraschung, hat sich der Konzern schließlich einem massiven Sparprogramm verschrieben und die Dividende auf ein gesetzliches Mindestmaß zusammengestrichen.