Der US-amerikanische Pharma-Riese Merck & Co muss seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr nach unten anpassen. Vor allem das schwächelnde Geschäft mit dem Impfstoff Gardasil in China belastet das Zahlenwerk des Konzerns. Darüber hinaus wird das im Dow Jones gelistete Unternehmen von Halozyme Therapeutics verklagt.
Doch zunächst ein Blick auf die Zahlen: Im ersten Quartal gingen die Konzernerlöse bei Merck & Co um zwei Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar zurück. Beim wichtigsten Produkt des Unternehmens, dem Krebsmittel Keytruda, zogen die Erlöse um vier Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar an. Damit konnte der Umsatzeinbruch bei Gardasil von 41 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar allerdings nicht kompensiert werden.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn pro Papier stieg von 2,07 auf 2,22 Dollar, was über der Markterwartung lag.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr wird Merck & Co dennoch vorsichtiger: Der bereinigte Gewinn je Aktie soll sich zwischen 8,82 und 8,97 Dollar einfinden. Zuvor peilte das Management rund um Firmenlenker Robert Davis noch 8,88 bis 9,03 Dollar an. Der Umsatz soll weiterhin zwischen 64,1 und 65,6 Milliarden Dollar liegen.
Darüber hinaus muss sich Merck & Co mit einer Klage von Halozyme Therapeutics auseinandersetzen. Die Biotech-Gesellschaft behauptet, dass Merck & CO die patentierte MDASE-Technologie von Halozyme zur Entwicklung einer subkutanen Formulierung von Keytruda nutzt. Im Rahmen der in New Jersey eingereichten Klage fordert Halozyme nun Schadensersatz und Unterlassungsanspruch, um die Rechtsverletzung zu beenden.
Die Plattform-Technologie von Halozyme – das Unternehmen sorgte vergangenes Jahr mit dem Übernahmeversuch von Evotec für Schlagzeilen – dient dazu, intravenöse Medikamente in subkutane („unter der Haut”) Anwendungen mithilfe eines Enzyms umzuwandeln.