Der Industriegasehersteller Air Liquide zählt zu den Unternehmen, die seit vielen Jahren auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch Stabilität und Verlässlichkeit überzeugen. Das bestätigen einmal mehr die jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen.
Air Liquide ist solide ins neue Jahr gestartet und konnte im ersten Quartal den Umsatz um 5,7 Prozent auf über sieben Milliarden Euro steigern. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem positive Währungseffekte und gestiegene Energiepreise. Bereinigt um Wechselkurse und Portfolioveränderungen lag das Umsatzplus bei 1,7 Prozent. Besonders gefragt blieben medizinische Gase, deren Nachfrage weiterhin hoch ist. Die Bereiche Healthcare und Electronics konnten mit Wachstumsraten von 5,3 Prozent bzw. 3,6 Prozent nicht an frühere Dynamik anknüpfen. Besonders in Europa bremsten schwache Entwicklungen in der Chemie- und Stahlbranche das Gesamtbild – der Bereich Großindustrie verzeichnete hier ein deutliches Minus von etwas mehr als drei Prozent. Insgesamt bewegte sich die Geschäftsentwicklung im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Die US-Investmentbank JPMorgan hat ihre positive Einschätzung für Air Liquide bestätigt und das Kursziel bei 195 Euro belassen. Analyst Chetan Udeshi betonte am Donnerstag, dass die Quartalszahlen im Wesentlichen den Erwartungen entsprochen hätten und keine Überraschungen boten. Die Einstufung lautet weiterhin „Übergewichten“.
Ein starkes Signal in bewegten Zeiten: Trotz eines herausfordernden Marktumfelds hält die Gruppe an ihrem ambitionierten Ziel fest, die operative Marge bis Ende 2026 um satte 460 Basispunkte zu steigern – ein Ziel, das erst im Februar 2025 deutlich nach oben korrigiert wurde. Die temporären Kursverluste infolge der Zollturbulenzen Anfang April, die die Aktie kurzzeitig auf rund 163 Euro drückten, scheinen inzwischen überwunden.