Die weltweiten Militärausgaben sind 2024 zum zehnten Mal in Folge gestiegen. Rund 2,72 Billionen Dollar wandten alle Staaten zusammen für das Militär auf, wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri in seinem neuen Bericht mitteilte. Das waren inflationsbereinigt 9,4 Prozent mehr als 2023 – der größte Anstieg von einem aufs nächste Jahr seit dem Ende des Kalten Krieges.Besonders stark war der Anstieg dem Institut zufolge in Europa und im Nahen Osten, was mit den Kriegen in der Ukraine und im Gazastreifen sowie dem Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon begründet werden könne.Deutschland verbrauchte 2024 laut Sipri 88,5 Milliarden Dollar für das Militär – 28 Prozent mehr als im Vorjahr – und lag somit zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung vor allen anderen Ländern Zentral- und Westeuropas. Weltweit kam die Bundesrepublik demnach auf Platz vier, hinter dem Spitzenreiter USA sowie China und Russland auf den Plätzen zwei und drei.Der Sipri-Bericht zeigt, dass alle europäischen Staaten – mit Ausnahme von Malta – ihre Militärausgaben 2024 erhöhten. Russland war dabei mit 149 Milliarden Dollar das Land in Europa, das mit Abstand am meisten für sein Militär ausgab.Die USA, seit Jahren die unangefochtene Nummer eins bei den Militärausgaben, machten dem Bericht zufolge mit 997 Milliarden Dollar 37 Prozent der weltweiten Militärausgaben aus. China, auf Platz zwei der Liste, steigerte seine Aufwendungen um sieben Prozent auf 314 Milliarden Dollar und verzeichnete somit drei Jahrzehnte ununterbrochenen Anstiegs seiner Militärausgaben.Von den stark steigenden Militärausgaben – insbesondere in Deutschland – profitieren in besonderem Maße die Rüstungsunternehmen. Neben dem DAX-Titel Rheinmetall sind dies vor allem die MDAX-Werte Hensoldt und Renk. Und insbesondere Renk hat sich in den vergangenen Monaten extrem stark entwickelt. Während die Aktie von Hensoldt seit dem Jahresanfang ein Plus von gut 87 Prozent verbuchen konnten und Rheinmetall ein Plus von 126 Prozent, gelang der Aktie des Panzer-Getriebeherstellers ein Zuwachs von 169 Prozent. Und charttechnisch sieht die Aktie von Renk weiterhin stark aus. Sie notiert nur knapp unter ihrem Mitte April bei 52,18 Euro markierten Allzeithoch.
Enthält Material von dpa-AFX