Die Bilanz der Porsche AG für das erste Quartal 2025 fällt einmal mehr enttäuschend aus: Das am Dienstagmorgen vor dem Xetra-Handelsstart veröffentlichte Zahlenwerk zeigt, dass die VW-Tochter nicht nur die Vorjahreswerte weit unterboten, sondern auch sämtliche Analystenschätzungen verfehlt hat. Die Aktie ist auf Talfahrt.
Der Umsatzrückgang fiel noch moderat aus: Mit 8,86 Milliarden Euro gingen die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um rund zwei Prozent zurück und lagen minimal unter den von Analysten prognostizierten neun Milliarden Euro. Einen herben Rückschlag gab es allerdings beim Gewinn, der sich nahezu halbierte. Nach Steuern blieben 518 Millionen Euro. Damit verfehlte der Konzern auch die ohnehin gedämpfte Analystenerwartung deutlich. Der Gewinn je Vorzugsaktie sank entsprechend von 1,02 Euro auf 57 Cent. Analysten rechneten mit 63 Cent.
Finanzchef Jochen Breckner gab sich von den Zahlen wenig überrascht: „Das erste Quartal fällt erwartungsgemäß schwächer aus.“ Er kündigte außerdem an: „Die makroökonomische Lage wird herausfordernd bleiben. Dem können wir uns nicht komplett entziehen, aber wir steuern mit aller Kraft dagegen.“Bereits am Vortag hat der deutsche Sportwagenbauer die Zielkorridore für Umsatzrendite, Netto-Cashflow-Marge und EBITDA-Marge im laufenden Geschäftsjahr um jeweils zwei bis vier Prozentpunkte nach unten korrigiert. Als Gründe dafür nannte das Unternehmen die anhaltende Nachfrageschwäche, US-Zölle sowie gestiegene Sonderaufwendungen bei der Batterietochter Cellforce (DER AKTIONÄR berichtete). Die für 2025 eingeplanten Sonderkosten erhöhte Porsche um eine halbe Milliarde Euro auf 1,3 Milliarden Euro.
Fest steht jetzt schon: Der für 2025 geplante Aufschwung nach dem Übergangsjahr 2024 bleibt vorerst aus. Das Geschäft entwickelte sich im ersten Quartal schwach: Die Porsche-Auslieferungen sanken weltweit um acht Prozent. Insgesamt wurden 71.470 Autos an Kunden übergeben – 6.170 weniger als im Vorjahresquartal. In Deutschland brach der Absatz um 33,5 Prozent, in China sogar um 42,0 Prozent ein. Mittelfristig dürften die Verkäufe auf dem chinesischen Markt wieder anziehen, äußerte der Porsche-CFO in der Pressekonferenz nach den Zahlen. Das frühere Spitzenniveau der China-Verkäufe halte das Unternehmen aber nicht mehr für erreichbar.
Positiv entwickelte sich hingegen die E-Sparte: Jeder vierte seit Jahresbeginn ausgelieferte Porsche war ein vollelektrisches Modell. Im Vorjahresquartal lag der Anteil nur bei rund sechs Prozent. Maßgeblich getrieben wird dieser Achtungserfolg durch den neuen Macan, der den Cayenne als volumenstärkstes Porsche-Modell ablöste. Doch Konzernchef Oliver Blume stellt die Weichen im Unternehmen um. Entgegen dem bisherigen Fokus auf Elektroautos werden nun rund 800 Millionen Euro in neue Verbrenner und Hybride fließen.