MOSKAU (dpa-AFX) - Der russische Nuklearkonzern Rosatom schließt eine künftige Zusammenarbeit mit den USA in dem besetzten ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja nicht aus. "Wenn die politische Führung des Landes eine solche Entscheidung trifft, sind wir bereit, das mit der amerikanischen Seite zu besprechen", sagte Rosatom-Chef Alexej Lichatschow in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax.
US-Präsident Donald Trump hat mehrfach gesagt, dass sein Land den Betrieb der größten Atomanlage Europas mit fünf 1.000-Megawatt-Reaktoren übernehmen wolle. Sein Friedensplan, der in den vergangenen Tagen erörtert wurde, schlägt nach Medienangaben vor, das AKW der Ukraine zurückzugeben. Es sollte dann unter US-Führung Strom für die Ukraine wie für die russisch besetzten Gebiete produzieren.
Lawrows harte Haltung zu Saporischschja überholt?
Die Äußerungen des Rosatom-Chefs könnten darauf hindeuten, dass Moskau sich flexibel gibt, um Trumps Unmut über stockende Friedensbemühungen zu bremsen. Außenminister Sergej Lawrow hatte noch am Montag gesagt, es seien keine US-Vorschläge zu Saporischschja eingegangen. Wenn es sie gebe, werde man antworten, dass für das AKW einzig der russische Staatskonzern Rosatom zuständig sei./fko/DP/he