Volkswagen startet schwach ins Jahr: Der Autobauer kämpft mit einem deutlichen Gewinnrückgang, steigenden Kosten und geopolitischen Risiken. Zwar bleibt der Umsatz stabil, doch die Marge sinkt – und der Ausblick steht im Schatten neuer US-Zölle. Die Aktie fällt vorbörslich um drei Prozent.
Volkswagen hat im ersten Quartal 2025 einen herben Gewinneinbruch erlitten. Das EBIT ging um 37 Prozent auf 2,87 Milliarden Euro zurück. Die operative Marge sank von 6,0 auf 3,7 Prozent. Damit liegt Volkswagen unter der selbst angestrebten Jahreszielspanne von 5,5 bis 6,5 Prozent. Das Konzernergebnis nach Steuern schrumpfte im Jahresvergleich sogar um 41 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro. Damit verfehlte VW die Analystenerwartungen deutlich: Diese hatten laut Bloomberg im Schnitt mit einem Gewinn vor Steuern von 3,58 Milliarden Euro gerechnet.
Immerhin den Umsatz steigerten die Wolfsburger um knapp drei Prozent auf 77,6 Milliarden Euro. Verantwortlich war vor allem ein Anstieg der Fahrzeugauslieferungen, insbesondere in Westeuropa. Dort verzeichnete Volkswagen auch eine deutlich steigende Nachfrage nach Elektroautos.
Belastend wirkten im abgelaufenen Quartal dagegen Sonderaufwendungen in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro. Sie resultierten vor allem aus CO2-Rückstellungen, dem Umbau der defizitären Softwaretochter Cariad sowie Altlasten aus dem Dieselskandal. Darüber hinaus belasteten weiterhin schwache Ergebnisse aus dem wichtigen China-Geschäft und Verluste im Batteriesegment.
Trotz der Schwächephase bestätigte VW aber die Jahresprognose. Damit geht das Management weiter von einem Umsatzplus von bis zu fünf Prozent aus – jedoch ohne Berücksichtigung potenzieller Belastungen durch die US-Handelspolitik. Die von Donald Trump angestoßenen neuen Zölle könnten sich künftig negativ auf den Gewinn auswirken, insbesondere bei Importen aus Mexiko und Europa.Angesichts der globalen Unsicherheiten will sich Volkswagen verstärkt auf die Faktoren konzentrieren, die der Konzern selbst kontrollieren kann. Finanzchef Arno Antlitz erklärte: „Gerade, weil die weltweiten ökonomischen Rahmenbedingungen gegenwärtig so unsicher sind, müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir selbst beeinflussen können.“ Dazu gehöre, so Antlitz weiter, „eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur , um in einem sich rasch wandelnden Umfeld bestehen zu können.“