Die Erholungsrally nach dem Zoll-Schock wurde nur kurz gestoppt. Ein überraschend schwacher BIP-Wert aus den USA ließ am Mittwoch die Kurse zunächst erneut sinken: Die US-Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 0,3 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit 0,4 Prozent Wachstum oder schlimmstenfalls 0,2 Prozent Rückgang gerechnet. Doch dann ging es gleich wieder nach oben.
Auch vom US-Arbeitsmarkt kamen schwache Signale: Die Zahl der Neueinstellungen im Privatsektor lag im April bei nur 62.000 – der niedrigste Wert seit Juli 2024. Erwartet worden waren 120.000 Neueinstellungen.Schwellenländer-Legende Mark Mobius dürfte sich zumindest zeitweise bestätigt gesehen haben. Im Interview mit Bloomberg TV hatte er schon am Mittwochmorgen erklärt: „Cash is King in dieser Phase. 95 Prozent meines Geldes in den Fonds sind in bar.“ Der Star-Investor macht vor allem Donald Trumps Zollpolitik für die Unsicherheit verantwortlich: „Trump hat die globale Handelsordnung empfindlich gestört.“
Mobius verweist auf attraktive risikofreie Renditen von vier bis fünf Prozent für US-Dollar-Bestände (Anleihen) – und will erst bei klareren Signalen wieder investieren. Auch Indien könnte mittelfristig profitieren, doch eine Markterholung sei erst in vier bis sechs Monaten zu erwarten.Mobius ist Multimillionär und verwaltete zeitweise eine zweistellige Milliarden-Summe. Er ist bekannt durch seine Zeit bei der Templeton Emerging Markets Group und als Gründer von Mobius Capital Partners. Zwar ist er inzwischen operativ zurückgetreten, als Aktionär und Berater bleibt er aber aktiv.Sein Pessimismus ist nicht neu. Mobius warnt seit Jahren vor überzogenen Tech-Bewertungen und Krypto-Blasen. Gleichzeitig lag er auch mehrfach richtig – etwa beim Goldkauf 2019 oder beim Start des Bullenmarktes 2009.Auch Warren Buffett setzt bei Berkshire Hathaway seit geraumer Zeit auf einen redkordverdächtig hohen Cash-Bestand.