Am 1. Mai 2025 bleibt die Frankfurter Börse aufgrund des gesetzlichen Feiertags „Tag der Arbeit“ geschlossen, während die US-Börsen an der Wall Street regulär geöffnet sind. Der unterschiedliche Umgang mit diesem Tag hat historische und kulturelle Wurzeln. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe und ihre Bedeutung für Anleger.
Der 1. Mai, international als Tag der Arbeit bekannt, geht auf die Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts zurück. Ein zentrales Ereignis war die Haymarket-Affäre 1886 in Chicago, bei der Arbeiter für einen Achtstundentag demonstrierten. Ein Bombenanschlag während einer Kundgebung führte zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und etablierte den 1. Mai als Symbol für den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. 1889 erklärte die Zweite Internationale in Paris den 1. Mai zum globalen Kampftag für Arbeiterrechte, darunter faire Löhne und soziale Gerechtigkeit.
In Deutschland wurde der 1. Mai 1919 erstmals in der Weimarer Republik als Feiertag eingeführt. Seit 1933 gilt er durchgehend als gesetzlicher Feiertag, wenn auch mit wechselnder politischer Bedeutung. An diesem Tag schließen die meisten Unternehmen, Behörden und die Frankfurter Börse, was den Handel mit DAX-Werten wie SAP oder Allianz verhindert. Gewerkschaften wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) nutzen den 1. Mai für Veranstaltungen, um auf Themen wie Tarifpolitik oder soziale Ungleichheit aufmerksam zu machen.
In den USA hat der 1. Mai hingegen keinen Feiertagsstatus, obwohl die Haymarket-Affäre dort stattfand. Stattdessen wird der Labor Day am ersten Montag im September begangen. Daher bleiben die US-Börsen, einschließlich der New York Stock Exchange (NYSE) und Nasdaq, am 1. Mai 2025 geöffnet. Anleger können somit an der Wall Street mit US-Werten wie Apple, Amazon oder Tesla handeln. Aktuell stehen Spekulationen über einen möglichen Führungswechsel bei Tesla sowie nachbörslich erwartete Quartalszahlen von Apple und Amazon im Fokus.