2.5.2025 19:54:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Die von Donald Trump eingeführten Zölle treffen insbesondere die Bekleidungs- und Schuhhersteller hart. In einem gemeinsamen Schreiben an den US-Präsidenten fordern sie nun eine Befreiung ihrer Branche von den Abgaben.Der Handelsverband Footwear Distributors and Retailers of America (FDRA) hat das Schreiben an das Weiße Haus übermittelt. Darin bittet der Verband um eine Ausnahme von den sogenannten „reziproken Zöllen“, die nach seiner Einschätzung eine „existenzielle Bedrohung“ für die US-Schuhindustrie darstellen. Unterzeichnet wurde der Brief von 76 Marken, darunter die börsennotierten Branchengrößen Adidas, Nike, Skechers und Under Armour.„Viele Unternehmen, die erschwingliche Schuhe für hart arbeitende Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen anbieten, können die hohen Zölle weder tragen noch an die Kunden weitergeben. Ohne eine sofortige Befreiung von den Abgaben stehen sie vor dem Aus“, heißt es in dem Appell.Zudem warnte der Verband, dass zahlreiche Bestellungen bereits ausgesetzt seien und die Lagerbestände bald erschöpft sein könnten.Die Zölle, die Trump am 2. April angekündigt hatte, betreffen unter anderem Importe aus China, Vietnam und Kambodscha – allesamt bedeutende Beschaffungsmärkte der Branche. Während die Abgaben für Vietnam und Kambodscha vorübergehend auf zehn Prozent gesenkt wurden, erhöhte die Trump-Regierung die Zölle auf chinesische Waren auf einen effektiven Satz von 145 Prozent. Ab Juli sollen zahlreiche Zölle auf Dutzende Handelspartner erneut steigen.Adidas hatte bereits vor steigenden Preisen für US-Verbraucher gewarnt. Auch Nike wies Ende März darauf hin, dass die globalen Abgaben und wirtschaftliche Unsicherheiten zu Umsatzrückgängen führen könnten.Schon vor der Einführung von Trumps umfassender Zollpolitik war die Branche mit erheblichen Belastungen konfrontiert – insbesondere bei Produkten wie Kinderschuhen. Der Verband beziffert die Gesamtzollbelastung mittlerweile auf 150 bis 220 Prozent.„Dies ist ein akuter Notfall, der sofortige Maßnahmen erfordert. Die amerikanische Schuhindustrie kann ihre Geschäftsmodelle und Lieferketten nicht binnen weniger Monate an diese beispiellosen und unvorhergesehenen Zölle anpassen“, betont der Verband.Abschließend warnte die FDRA, dass die Zölle nicht zu einer Rückverlagerung der Produktion in die USA führen würden, wie von Trump versprochen. Stattdessen raubten sie den Unternehmen die Planungssicherheit, die für Investitionen in alternative Beschaffungsquellen notwendig wäre.
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