Ein neuer Goldrausch? Weltweit könnten börsennotierte Unternehmen in den nächsten fünf Jahren bis zu 330 Milliarden Dollar in Bitcoin investieren, prophezeit nun eine Analyse von Bernstein. Angetrieben von einer wachsenden institutionellen Begeisterung und dem spektakulären Börsenerfolg von Bitcoin-Pionieren wie Strategy (ehemals MicroStrategy) steht die Kryptowährung vor einer beispiellosen Adoptionswelle.
Die Bitcoin-Bestände von Unternehmen sind seit Ende 2023 um 160 Prozent gestiegen, angeführt von Strategy. Unter der Leitung von Executive Chairman Michael Saylor hält das Unternehmen mittlerweile etwa 554.000 Bitcoin – über 2,6 Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots von 21 Millionen Coins.
Während Strategy die Unternehmensadoption anführt, erwartet Bernstein, dass weitere Firmen mit liquiden Mitteln von über 100 Millionen Dollar und begrenztem Wachstumspotenzial bis zu 190 Milliarden Dollar in Bitcoin investieren könnten. Kleinere, wachstumsstarke Unternehmen könnten bis 2026 zusätzliche elf Milliarden Dollar beisteuern. Große Konzerne bleiben jedoch zögerlich. Laut Analysten wären Zuflüsse von fünf Milliarden Dollar durch zehn Großunternehmen bis 2027 denkbar, sofern der Wert von Bitcoin weiter an Attraktivität gewinnt.
Bernstein sieht vor allem regulatorische Veränderungen als entscheidenden Katalysator für einen breiten Kapitalfluss in Bitcoin. US-Präsident Donald Trump hat bereits während seines Wahlkampfes versprochen, die USA zur globalen Krypto-Hauptstadt zu machen. Mit einer Verfügung etablierte er zuletzt eine nationale strategische Bitcoin-Reserve, die aus beschlagnahmten BTC-Beständen besteht. Laut BitcoinTreasuries hält die US-Regierung aktuell rund 198.012 BTC – die weltweit größte staatliche Reserve. Vorschläge wie der von Senatorin Cynthia Lummis aus Wyoming, die staatlichen Bestände auf fünf Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots zu erhöhen, könnten die Adoption weiter beschleunigen.
„Jeder neue Marktkauf, um die strategische Reserve über die beschlagnahmten Bestände hinaus aufzustocken, würde die staatliche Akzeptanz von Bitcoin zusätzlich zu Institutionen und Unternehmen ankurbeln“, erklärte Bernstein.
Auch Großbritannien zeigt Interesse. Das britische Finanzministerium signalisierte im April eine Zusammenarbeit mit den USA, um die Kryptoindustrie zu fördern. Letzte Woche veröffentlichten britische Behörden Entwürfe für digitale Vermögensregeln und baten um öffentliche Stellungnahmen.