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„Kein sicherer Hafen“: JPMorgan und Goldman Sachs skeptisch, AMD mit Zahlen – Tag an der Wall Street

„Kein sicherer Hafen“: JPMorgan und Goldman Sachs skeptisch, AMD mit Zahlen – Tag an der Wall Street

6.5.2025 21:00:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.
Es geht weiter mit der Minus-Woche: Auch heute nahmen Anleger an den US-Börsen die Gewinne der Erholungsrally mit. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,95 Prozent bei 40.829 Punkten. Der S&P 500 verlor 0,77 Prozent auf 5.606 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,88 Prozent auf 19.791 Punkte abwärts.Zuletzt hatte sich der Dow wieder in die Nähe seines Stands vom „Liberation Day“ Anfang des Vormonats erholt – jenem Tag, an dem US-Präsident Donald Trump mit seiner beispiellosen Flut an Zöllen einen Kurseinbruch um gut 13 Prozent binnen weniger Tage ausgelöst hatte. Nun zeigen aber eine Reihe von Geschäftsberichten und Prognosen, dass die Anleger das Thema Zölle noch lange nicht abhaken können.US-Präsident Donald Trump hat zuletzt mit widersprüchlichen Kommentaren zu globalen Handelsabkommen Hoffnungen auf eine baldige Einigung in Sachen Zölle enttäuscht. Nachdem Trump mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney zusammenkam, distanzierte er sich von früheren Versprechen, dass Handelsabkommen kurz bevorstünden. „Wir müssen keine Abkommen unterzeichnen“, sagte er nun. Zu China gibt es zudem bislang offenbar keinen Kontakt.Goldman Sachs zufolge lassen die aktuellen Bewertungen kaum noch Spielraum für eine Fortsetzung der Rally. JPMorgan bezeichnete US-Assets sogar als „keinen sicheren Hafen“. Von der HSBC hieß es: „Die Fundamentaldaten bleiben schwach.“Aktien aus dem Gesundheitssektor litten unter drohenden US-Zöllen auf pharmazeutische Produkte und standen am stärksten unter Verkaufsdruck. Marktbeobachter verwiesen auf die Ankündigung von Trump vom Montag, innerhalb von zwei Wochen neue Pharma-Zölle sowie ein Dekret vorzustellen, das den Aufbau inländischer Produktionsstätten erleichtern soll.

Zudem warnte EU-Handelskommissar Maros Sefcovic am Dienstag davor, dass die Vereinigten Staaten neue Zölle auf europäische Exporte erheben könnten, die bis zu 97 Prozent der exportierten Waren betreffen. Zu den zusätzlich ins Visier genommenen Branchen gehören demnach pharmazeutische Produkte, Halbleiter, kritische Mineralien sowie Lkw und Lkw-Teile. Die Titel von Merck & Co, Eli Lilly, Amgen und Pfizer verloren zwischen 3,4 und 5,0 Prozent.

Für Doordash ging es um 8 Prozent nach unten. Der Essenlieferant legte seine Zahlen für das erste Quartal vor und blieb beim Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Doordash kauft außerdem das Hospitality-Tech-Unternehmen SevenRooms für 1,2 Milliarden Dollar, nur Stunden nach der Bestätigung der Übernahmepläne von Deliveroo.

Gut lief es heute hingegen für Constellation Energy: Das Unternehmen steht kurz vor dem Abschluss langfristiger Lieferverträge für Kernenergie zur Versorgung von Rechenzentren und Fabriken. Die Aktie schloss gut 10 Prozent im Plus.

AMD veröffentlichte nachbörslich Zahlen. Der Nvidia-Rivale legte einen starken Umsatzausblick vor, der mit 7,4 Milliarden Dollar über der Konsens-Schätzung von 7,2 Milliarden lag. Der Umsatz im abgelaufenen Quartal stieg um 36 Prozent. Bereinigter Gewinn je Aktie: 96 Cent. Die Aktie stieg nachbörslich um rund 4,7 Prozent auf 103 Dollar, zeitweise gar auf 105 Dollar.

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Enthält Material von dpa-AFX

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