Die Quartalszahlen von BMW haben wie erwartet einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn offenbart. Obwohl die Umstände für die deutsche Autobranche widrig sind, hat BMW-Chef Oliver Zipse ausdrücklich die Jahresprognose des DAX-Unternehmens bekräftigt. Bezüglich des Themas US-Zölle hat sich die Konzernleitung in der Telefonkonferenz überraschend gelassen gezeigt.
Im Gegensatz zu den Wettbewerbern Mercedes, Ford und Stellantis, die wegen der weitreichenden Zölle ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zurückzogen, hielt BMW am Mittwoch am Ausblick für 2025 fest. Zugleich erklärte Vorstandsmitglied Walter Mertl in seiner Rede: „Wir gehen davon aus, dass die Zollerhöhungen teilweise nur temporär sind und es ab Juli 2025 zu Reduzierungen kommt.“Mertl wies außerdem darauf hin, dass in der Prognose vom März, nach der ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau und eine EBIT-Marge zwischen fünf und sieben Prozent erwartet werden, schon Maßnahmen zur Abfederung der erhöhten Einfuhrzölle berücksichtigt wurden. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen jedoch weiter verschärft: Neue Zölle sind in Kraft getreten – die geopolitische und makroökkonomische Unsicherheit ist größer denn je. Umso wichtiger ist für BMW nun der direkte Draht in die US-Politik.
Wie CEO Zipse am Mittwoch erklärte, führt der Konzern intensive Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern in den Vereinigten Staaten. Ziel sei es, die US-Regierung von einer Lockerung der Zollpolitik zu überzeugen. Hauptargument von BMW: die starke Vor-Ort-Präsenz. Insbesondere die Produktionsstätte in South Carolina – das größte BMW-Werk weltweit – gilt als wirtschaftlich bedeutender Faktor für die Region. „Wir sehen schon jetzt, dass unsere große Präsenz nicht ignoriert werden wird“, betonte Zipse gegenüber Journalisten selbstbewusst.