Kalte Dusche für die Aktionäre von Sarepta Therapeutics am gestrigen Dienstag. Auf der einen Seite belastet das Papier die umstrittene Personalie Vinay Prasad, der das FDA-Zentrum leiten soll, welches Gentherapien und Impfstoffe reguliert. Nach US-Börsenschluss sorgte die Biotech-Gesellschaft selbst mit einer reduzierten Umsatzprognose für lange Gesichter.
Prasad gilt als ernstzunehmender Kritiker im Hinblick auf Gentherapien, dem Spezialgebiet von Sarepta. Die Gesellschaft hat bereits mehrere Therapieoptionen dieser Art zur Behandlung von verschiedenen Formen der (spinalen) Muskelatrophie zur Zulassung geführt. Zuletzt gab es allerdings einen Todesfall, der im Zusammenhang mit dem Gentherapeutikum Elevidys steht (DER AKTIONÄR berichtete). Die Angst vor weiteren Einschnitten durch Prasad im Hinblick auf Zulassungen oder Kommerzialisierungen ist enorm. Im regulären Handel brach das Papier von Sarepta bereits um knapp 27 Prozent ein.
Weitere 17 Prozent rutscht die Aktie im vorbörslichen Handel am Mittwoch ab. Sarepta patzte beim Verlust je Aktie (Fehlbetrag von 3,42 Dollar pro Papier statt der erwarteten 0,65 Dollar) im ersten Quartal. Auch der um knapp 61 Millionen Dollar höher als prognostizierte Umsatz konnte keine positiven Impulse verleihen.
Am schwersten wiegt im Zahlenwerk allerdings die kassierte Prognose. Sarepta will mit seinen Gentherapien im laufenden Jahr nur noch 2,3 bis 2,6 Milliarden Dollar erlösen. Vorher stellte die Gesellschaft 2,9 bis 3,1 Milliarden Dollar in Aussicht. Zudem brach die Cash-Position von 1,5 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nur noch 647,5 Millionen Dollar ein.