9.5.2025 16:36:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Es ist fast unglaublich: Fünf Wochen nach dem Zollschock notiert der DAX auf Rekordniveau. Die Sorgen von Anfang April, als Donald Trump mit Strafzöllen gegen fast die halbe Welt Stimmung machte, scheinen vergessen – zumindest an der Börse. Der deutsche Leitindex kletterte am Freitag auf bis zu 23.543 Punkte. Ein neues Allzeithoch!Am Ende betrug das Tagesplus 0,6 Prozent. Auf Wochensicht ging es 1,8 Prozent nach oben. Endstand: 23.499 Punkte. Damit hat der DAX alle Verluste der Trump-Schockwelle nicht nur ausgeglichen, sondern ist sogar zeitweise so hoch wie nie zuvor gestiegen.Der neue Optimismus hat einen Namen: Friedrich Merz. Seit seiner Wahl zum Bundeskanzler ist außenpolitisch Bewegung drin – und vor allem in Richtung USA. Am Donnerstag telefonierte Merz erstmals mit Donald Trump. Beide Seiten bekannten sich zu einer schnellen Lösung im Handelskonflikt. „Wir sind uns einig, die Handelsstreitigkeiten rasch beizulegen“, twitterte Merz später. Trump gratulierte nicht nur zur Wahl, sondern zeigte sich laut Kanzleramt offen für „enge Zusammenarbeit“.Auch symbolpolitisch läuft es: Merz erwähnte Trumps deutsche Wurzeln – und lud ihn nach Deutschland ein. Für die Börse ist das Gold wert: Der Ton zwischen Berlin und Washington wird sachlicher, lösungsorientierter. Und plötzlich rückt auch ein Deal mit der EU in greifbare Nähe.Auftrieb gab zudem die gestrige Handelsvereinbarung zwischen UK und USA (siehe weiterführende Beiträge am Artikelende).Europäische Aktien insgesamt erleben ein Comeback. In diesem Jahr haben sie den US-Markt (gemessen in US-Dollar) um 19 Prozentpunkte outperformt. Während Trump Zölle einführt, kündigt die neue Bundesregierung massive Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur an. Gleichzeitig bessert sich die Datenlage. „Man muss sagen, dass die jüngsten Wirtschaftsdaten – insbesondere in Deutschland – sehr positiv sind“, sagt Claudia Panseri, Chief Investment Officer Frankreich bei UBS Wealth Management.Zudem dürfte bereits eingepreist werden, dass Gespräche zwischen China und den USA am Wochenende und ein möglicher Merz-Trump-Gipfel vor dem NATO-Gipfel Ende Juni weitere Entspannungssignale liefern könnten.
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