Nachrichten

50 Prozent außerhalb Chinas: BYD plant gigantischen Wachstumssprung

50 Prozent außerhalb Chinas: BYD plant gigantischen Wachstumssprung

12.5.2025 09:41:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

BYD hat Großes vor: Bis 2030 soll die Hälfte aller verkauften Fahrzeuge des Konzerns auf Märkten außerhalb Chinas abgesetzt werden. Das berichten Insider gegenüber Reuters. Gelingt der Plan, würde BYD endgültig in die oberste Liga der Automobilhersteller aufsteigen. Können Stellantis, Toyota und Volkswagen diesen Angriff überhaupt vereiteln?

Das massive Wachstum soll demnach vor allem durch eine aggressive Expansion in Europa und Südamerika vorangetrieben werden. Damit will der Konzern aus Shenzhen sein ehrgeiziges Ziel selbst dann erreichen, wenn der wichtige US-Markt aufgrund von Handelsbarrieren und politischen Spannungen weiterhin verschlossen bleibt. Führungskräfte von BYD hätten diese Marschroute für 2030 seit Ende letzten Jahres mehrfach in kleineren Investorengesprächen skizziert, heißt es. Insbesondere die Expansion in Europa sei dabei als entscheidender Faktor für den Erfolg hervorgehoben worden.

Der Aufstieg BYDs und anderer chinesischer Marken im Reich der Mitte ging vor allem zulasten der einst dominierenden ausländischen Hersteller. Der Grund: kürzere, weniger komplexe und damit günstigere Lieferketten bei E-Autos und Hybriden. China kontrolliert rund drei Viertel der weltweiten Batterieproduktion, die Preise für Batteriezellen sanken dort 2024 um fast 30 Prozent.

Eine Quelle, vertraut mit BYDs Zielen, erklärte die Zuversicht des Unternehmens mit dem explosiven Wachstum in China. Man sei bei BYD überzeugt, „dass sie die richtigen Produkte haben, um ihren chinesischen Erfolg auf den Überseemärkten zu wiederholen.“ Diese Einschätzung teilt offenbar auch Ford-Chef Jim Farley, der BYD auf einer Investorenkonferenz im Februar als größte Bedrohung im „globalen Wettlauf“ um profitable und günstige E-Autos bezeichnete. „Wir müssen gegen BYD antreten und gewinnen“, so die klare Ansage. Privat fährt Farley im Übrigen einen SU7 von Xiaomi. 

Um das globale Expansionsziel zu erreichen, muss BYD laut Tu Le, Gründer der Beratungsfirma Sino Auto Insights, vor allem in wichtigen Märkten wie Deutschland, Japan und Indien massiv Marktanteile gewinnen. Ohne den US-Markt werde es jedoch „ziemlich schwierig“, das 2030-Ziel zu erreichen. Le schätzt, dass BYDs globales Verkaufswachstum sich verlangsamen und in diesem Jahr rund 5 Millionen Einheiten erreichen wird, wovon aber immer noch etwa 80 Prozent auf China entfallen dürften. Um die 50-Prozent-Marke außerhalb Chinas zu knacken, müsste BYDs Gesamtabsatz die Marke von rund zehn Millionen Autos erreichen – damit würde man selbst dem Weltmarktführer Toyota (10,7 Millionen Fahrzeuge 2023) gefährlich nahekommen. 

Hier zum vollständigen Artikel