Mit einem Minus von 3,5 Prozent gehört Vonovia heute zu den größten Verlierern im DAX. Auch LEG, Deutsche Wohnen und TAG Immobilien notieren am Montag deutlich im Minus. Dabei gibt es sogar von zwei Seiten frischen Rückenwind für die Immobilien-Aktie. Ein Thema überdeckt diesen aber.
Der deutsche Immobilienmarkt nimmt wieder Fahrt auf. Neue Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) zeigen eine spürbare Erholung: Im ersten Quartal 2025 stiegen die Preise für Wohnimmobilien im Bundesdurchschnitt um 3,6 Prozent – in Metropolen wie Köln und Frankfurt sogar um über fünf Prozent. Auch die Mieten ziehen weiter kräftig an.Für Immobilienkonzerne wie Vonovia sind das positive Signale. Der DAX-Konzern besitzt zehntausende Wohnungen in deutschen Großstädten und profitiert direkt von steigenden Mieten und Immobilienpreisen. Besonders stark legten die Preise in Berlin (plus 4,9 Prozent), Hamburg (plus 4,6 Prozent) und München (plus 4,5 Prozent) zu – allesamt Kernmärkte von Vonovia. Auch die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern, ein Schlüsselindikator für Vonovias Einnahmen, stiegen im Bundesschnitt um 4,3 Prozent.Nach dem Preisrutsch infolge des Zinsanstiegs im Jahr 2022 stabilisiert sich der Markt seit Sommer 2024 zunehmend. Die jüngsten Zahlen bestätigen, dass Investoren wieder aktiver werden – was auch dem Vonovia-Kurs Auftrieb geben könnte.Auch aus Analystensicht gibt es Rückenwind: Die Privatbank Berenberg bestätigt ihre Kaufempfehlung für Vonovia mit einem Kursziel von 41 Euro. Positiv wertet Analyst Kai Klose dabei die jüngsten Signale einer verbesserten Verschuldung im ersten Quartal – darauf hatte die Ratingagentur S&P hingewiesen. Eine stärkere Bilanz sei entscheidend für die Bonität des Konzerns und damit auch für den Zugang zu günstigem Fremdkapital – ein zentraler Faktor in der kapitalintensiven Immobilienbranche.All das hilft aber nichts, da mal wieder ein anderes Thema im Vordergrund steht: Zinsen. Die Entspannung im Zollkrieg lässt die und die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen schwinden. Das sorgt wie üblich für Gegenwind bei den Aktien der hoch verschuldeten deutschen Wohnungskonzerne.