Die Robinhood-Aktie hat in den vergangenen Tagen ordentlich zugelegt und ist nur noch wenige Prozent vom aktuellen Jahreshoch bei 66,91 Dollar entfernt. Und das hat gute Gründe: Die US-Privatanleger sind in Kauflaune. Aktuelle Daten zeigen eine noch nie dagewesene „Buy the Dip“-Mentalität, die für Broker wie Robinhood Gold wert ist.
Am gestrigen Montag legten die US-Privatanleger eine beeindruckende Show hin. Trotz einer Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody's Ratings am späten Freitagabend, die den S&P 500 zunächst um ein Prozent ins Minus drückte, kauften sie Aktien im Rekordtempo. Bis 12:30 Uhr New Yorker Zeit flossen netto 4,1 Milliarden Dollar in US-Aktien – ein neuer Rekordwert für diese Dauer. Erstmals wurde laut Daten von JPMorgan sogar die Marke von vier Milliarden Dollar bereits bis Mittag durchbrochen.
Konkret flossen am Montag laut JPMorgan-Daten 2,5 Milliarden Dollar der Privatanleger in Einzelaktien und 1,5 Milliarden Dollar in Exchange Traded Funds (ETFs). Besonders beliebt waren Tesla mit Zuflüssen von 675 Millionen Dollar und Palantir Technologies mit 439 Millionen Dollar. Auch in Bitcoin-ETFs wurde kräftig investiert, während Anleger bei Nvidia per Saldo eher Verkäufer waren.
Der S&P 500, der zu Beginn der Sitzung am Montag um fast 1,1 Prozent gefallen war, drehte im Laufe des Nachmittags ins Plus, bevor er seitwärts tendierte. Die Privatanleger machten dabei satte 36 Prozent des Handelsvolumens aus – der höchste Stand seit Ende April und ein historischer Rekord.
Frank Monkam, Leiter des Makrohandels bei Buffalo Bayou Commodities, kommentierte treffend: „Die Privatanleger haben auf die harte Tour gelernt, bei früheren Aktienerholungen, die durch politische Maßnahmen unterstützt wurden, zurückgelassen zu werden. Es gibt fast ein unerschütterliches Engagement der Privatanleger, diesen Fehler nie wieder zu machen.“
Diese aggressive Kaufwelle ist die Fortsetzung eines wochenlangen Trends, in dem Kleinanleger US-Aktien im Rekordtempo kauften, selbst als der S&P 500 im April im Zuge des durch Zölle ausgelösten Ausverkaufs auf eine Bärenmarke zusteuerte. Nun genießen sie den Aufschwung, da sich der Index einer 20-prozentigen Avance und einem Bullenmarkt nähert. Das sogenannte „Smart Money“ blieb derweil eher an der Seitenlinie.