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UnitedHealth: Schock-Gerüchte um Medicaid – nächster Kurscrash in Sicht?

UnitedHealth: Schock-Gerüchte um Medicaid – nächster Kurscrash in Sicht?

20.5.2025 17:00:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.

Die politische Landschaft in Washington brodelt, und einmal mehr rückt das milliardenschwere Medicaid-Programm ins Visier. Aktuell verdichten sich die Anzeichen, dass es zu signifikanten Umstrukturierungen und potenziellen Kürzungen bei dem staatlichen Gesundheitsprogramm für Geringverdiener und Bedürftige kommen könnte. Für Aktionäre des US-Gesundheitsriesen UnitedHealth ist höchste Aufmerksamkeit geboten, denn das Unternehmen ist massiv im Medicaid-Sektor engagiert. Droht nun der nächste Paukenschlag?

Im Zuge geplanter umfassender Steuerreformen und Haushaltskonsolidierungen unter Präsident Trump könnten tiefgreifende Einschnitte bei Sozialausgaben wie Medicaid drohen. Bereits in der Vergangenheit zeigten sich republikanische Hardliner gewillt, hier den Rotstift anzusetzen, um Steuersenkungen gegenfinanzieren zu können. Aktuell wird über verschiedene Gesetzesinitiativen und Haushaltsentwürfe diskutiert, die das Potenzial haben, die Finanzierung von Medicaid empfindlich zu treffen.

Zwar ist noch kein finales Gesetz zur Abstimmung im Kongress terminiert, doch allein die politische Debatte und der Druck aus dem Weißen Haus sorgen für erhebliche Unsicherheit. Es ist die Rede davon, dass im Rahmen der Haushaltsplanung Einsparungen im Medicaid-System gesucht werden, um Trumps „großen, schönen Gesetzentwurf“ für Steuererleichterungen zu ermöglichen. Auch die mögliche Rücknahme von Regulierungen aus der Biden-Ära könnte die Spielregeln für Medicaid-Anbieter wie UnitedHealth verändern.

Für UnitedHealth ist das Medicaid-Geschäft eine tragende Säule. Der Konzern versichert Millionen Amerikaner über staatlich finanzierte Programme. Eine Analyse von Cantor Fitzgerald unterstrich kürzlich die Abhängigkeit von UnitedHealth von der Medicaid-Expansion in zahlreichen Bundesstaaten. Rund 16 Prozent des Medicaid-Geschäfts des Unternehmens, das entspricht etwa 1,19 Millionen Versicherten, entfallen auf diese Expansionsprogramme. Noch kritischer: In fünf Bundesstaaten mit sogenannten „Auslösegesetzen“ (Arizona, Indiana, North Carolina, New Mexico und Virginia) könnten bei einer Reduktion der Bundesfinanzierung unter 90 Prozent die Medicaid-Expansionen automatisch rückgängig gemacht werden. Hier wären schätzungsweise 318.000 Versicherte von UnitedHealth betroffen, was vier Prozent des Medicaid-Geschäfts entspricht und laut Analysten einen spürbaren Einfluss auf den Gewinn pro Aktie haben könnte.

Die Aktie von UnitedHealth zeigte sich in der Vergangenheit bereits volatil auf Nachrichten zu möglichen Kürzungen oder Untersuchungen, beispielsweise im Medicare-Bereich. Jede neue Entwicklung bezüglich der Medicaid-Gesetzgebung dürfte daher erhebliche Auswirkungen auf den Kurs haben.

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