„Wir haben 30 Prozent. Ich wiederhole: Wir haben 30 Prozent“, betonte der Top-Banker auf einer Veranstaltung der italienischen Bankengewerkschaft FABI. Die Italiener hatten Ende 2024 knapp 30 Prozent der Commerzbank übernommen – mit einem klaren Ziel: Das deutsche Geschäft der HypoVereinsbank soll mit der Nummer 2 im deutschen Markt fusionieren. Doch in Berlin sowie bei der Commerzbank selbst stößt dieser Plan auf Widerstand.
UniCredit macht dennoch keinen Rückzieher. Orcel stellt drei Optionen in den Raum: den Anteil langfristig halten, mit Gewinn verkaufen oder – bei politischem und regulatorischem Rückenwind – eine Komplettfusion anstoßen. Die Entscheidung darüber werde aber nicht vor 2026 oder 2027 fallen. „Wir haben es nicht eilig, wir werden warten“, so der CEO, der für seine M&A-Erfahrung bekannt ist.Indes warnt Orcel davor, die Commerzbank könnte versuchen, sich mit einem heimischen Partner gegen UniCredit abzusichern. Solche Spekulationen seien jedoch teuer: Die Aktie werde mit einer M&A-Prämie von 30 bis 40 Prozent über dem Sektor gehandelt. Jeder Käufer müsse sich das bewusst machen – und am Ende ohnehin mit der UniCredit reden.