Das internationale Forschungsteam wertete Gesundheitsdaten von rund 4.500 Menschen mit Typ-2-Diabetes aus, die über ein halbes Jahr hinweg mit einem GLP-1-Rezeptoragonisten behandelt wurden. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Diabetologia veröffentlicht – und fallen ernüchternd aus: Nur 14 Prozent der Behandelten erzielten sowohl eine signifikante Senkung des Langzeitblutzuckerwerts (HbA1c) als auch eine relevante Gewichtsabnahme. Weitere 36 Prozent verzeichneten lediglich eine Verbesserung des Blutzuckers, etwa sieben Prozent allein eine Gewichtsreduktion. Bei der Mehrheit – knapp 43 Prozent – blieben beide Effekte aus.
Im Durchschnitt lag die Gewichtsabnahme bei lediglich 1,46 Prozent des Ausgangsgewichts, der HbA1c-Wert sank um rund 0,5 Prozent. Damit blieben viele Patienten deutlich hinter den medizinisch angestrebten Zielen zurück. Die analysierten Probanden waren im Mittel 60 Jahre alt, mit einem Body-Mass-Index von 35 und einem durchschnittlichen HbA1c-Wert von 7,7 Prozent – deutlich über der empfohlenen Grenze von 6,5 Prozent.
Die Studienergebnisse unterstreichen, dass Abnehmspritzen kein Allheilmittel sind – ihre Wirkung ist individuell stark unterschiedlich und sollte differenziert bewertet werden. Umso wichtiger wird die Weiterentwicklung auf diesem Gebiet.Und Novo Nordisk gibt gerade hier ordentlich Gas. Anleger blicken in der umfangreichen Pipeline insbesondere auf CagriSema und Amycretin. CagriSema könnte, auch wenn man sich von den Studiendaten insgesamt mehr erhofft hatte, im kommenden Jahr die Zulassung erlangen und das Portfolio von Novo um ein wichtiges Produkt erweitern. Extrem große Hoffnung ruht auf Amycretin, dem Blockbuster-Potenzial zugetraut wird. Möglicherweise kann das Mittel direkt von Phase 1 in die dritte und letzte klinische Studienphase übergehen. News dazu werden in den kommenden Wochen erwartet. Zudem laufen bei Novo Nordisk derzeit Studien in vielen weiteren Indikationen.