Heute am Abend wird Nvidia die Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Analysten gehen davon aus, dass der US-Technologieriese den Umsatz um 66 Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar steigern konnte. Zwar ist dies weniger als das extrem starke Wachstum von 250 Prozent im Vorjahr, aber immer noch wächst Nvidia deutlich rascher als die Konkurrenz.
Der Gewinn je Aktie dürfte um knapp 50 Prozent auf 0,93 Dollar zugelegt haben. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Santa Clara profitiert weiterhin stark davon, dass der Markt für Grafikprozessoren boomt. Besonders die ungebrochene Nachfrage nach Infrastruktur für künstliche Intelligenz trägt dazu bei, dass keine Abkühlung in Sicht ist.
Doch beim KI-Chiphersteller herrscht vor dem anstehenden Quartalsbericht am heutigen Mittwoch eine andere Stimmung als in den vorangegangenen Perioden. Der Hauptgrund dafür ist ganz klar China. Denn am 9. April informierte die US-Regierung unter Donald Trump Nvidia per Schreiben darüber, dass für den H20-Chip – eine speziell für China angepasste Variante des Hopper-Prozessors – eine Exportgenehmigung erforderlich sei, um den bisherigen US-Exportvorgaben zu entsprechen.
Bereits während der Amtszeit von Trump-Vorgänger Joe Biden wächst die Sorge der US-Regierung, dass KI-Chips des Unternehmens aus Kalifornien oder auch anderer Halbleiterfirmen wie AMD möglicherweise für den Bau gegnerischer Supercomputer mit militärischem Nutzen eingesetzt werden könnten.
Infolge der neuen Exportrestriktionen kündigte Nvidia eine Abschreibung in Höhe von 5,5 Milliarden Dollar auf Lagerbestände an – laut Analysten die größte Wertberichtigung, die es je in der Chipbranche gegeben hat. Die möglichen negativen Effekte auf künftige Umsätze sind beträchtlich.