Im heutigen Intraday-Handel hat die Commerzbank ein neues Jahreshoch erreicht. Davon gab es 2025 bereits einige, die zugleich so hohe Niveaus bei der Aktie markierten wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Viele Anleger fragen sich nun, wie weit die Rally noch laufen kann – oder ob schon bald das Ende der Fahnenstange erreicht ist.Mehr als 70 Prozent Performance lieferte die Aktie der Commerzbank für ihre Aktionäre bisher 2025. Das reicht locker für den zweiten Platz im Branchenindex Euro-Stoxx-Banks (plus 38,0 Prozent) und im DAX (21,0 Prozent) für Rang 3. Damit ist klar, dass deutsche Werte und auch der europäische Bankensektor derzeit einen Lauf haben.Bei der Commerzbank spielen für die Outperformance natürlich noch andere Gründe eine Rolle. Auch wenn es zuletzt ruhiger um eine mögliche Übernahme durch die UniCredit wurde, ist das Thema damit noch lange nicht vom Tisch. UniCredit-CEO Andrea Orcel könnte vielmehr warten, bis der Kurs der Commerzbank einmal wieder deutlich nachgibt, und möglicherweise dann eine Übernahme zeitnah einleiten.Einen größeren Anteil an der Kursentwicklung bei der Aktie hat zudem das wiederentfachte Interesse an Europa und speziell Deutschland durch die erhöhte geopolitische Unsicherheit im Zuge der neuen Zollpolitik der USA. Gerade hierzulande dürften die beschlossenen Schuldenpakete des Staates in den kommenden Jahren die Konjunktur stützen und könnten zu einem Aufschwung nach fast drei Jahren Stagnation führen. Davon profitieren natürlich indirekt auch Bankwerte über mehr Geschäft bei der Kreditvergabe oder Kapitalmarktdienstleistungen.Allerdings gibt es gerade für die Commerzbank auch Gegenwind: Die Leitzinsen sind von ihrem Hoch deutlich gesunken, und gerade bei einer weiteren Eskalation im Zollstreit mit den USA dürfte es zu einer erneuten Lockerung der Geldpolitik kommen. Die Frankfurter erwirtschaften mehr als 70 Prozent ihrer Erträge mit dem Zinsgeschäft. Zwar wurde in den letzten Quartalen das Provisionsgeschäft ausgebaut und in der Vermögensverwaltung zugekauft. Aufgrund von Umstrukturierungen nach der Finanzkrise ist man im Branchenvergleich dort aber eher schwach aufgestellt.
Ein anderes Thema ist mittlerweile die Bewertung: Wird der europäische Bankensektor aktuell mit einem KGV von 10 gehandelt, müssen Anleger für die Commerzbank das 12-Fache des Jahresgewinns auf den Tisch legen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von eins deutet zumindest hier auf eine faire Bewertung hin. Die Dividendenrendite liegt, trotz hoher erwarteter Steigerungen, noch unter dem Branchendurchschnitt.