Nächster Paukenschlag in den USA: Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat alle Mitglieder eines Gremiums (ACIP) von Impfexperten der US- Seuchenbehörde CDC entlassen. Das geht aus einer Mitteilung der Gesundheitsbehörde vom Montag hervor. Aktien von Impfstoff-Entwicklern wie BioNTech oder Moderna stehen damit wieder besonders im Anlegerfokus.
„Heute stellen wir die Weichen für die Wiederherstellung des öffentlichen Vertrauens über jede spezifische Pro- oder Anti-Impf-Agenda“, wird Kennedy in der Pressemitteilung zitiert. "Die Öffentlichkeit muss wissen, dass die Empfehlungen unserer Gesundheitsbehörden von unvoreingenommenen wissenschaftlichen Erkenntnissen geleitet werden, die in einem transparenten Verfahren bewertet und von Interessenkonflikten abgeschirmt werden."
Mit dem (womöglich erzwungenen) Rücktritt von Peter Marks als obersten US-Impfstoffexperte lösten Kennedy und sein Team bereits Ende März ein Beben in der Impfstoff-Branche aus (DER AKTIONÄR berichtete).
Dass Kennedy nun erneut durchgreift und ein wichtiges Gremium der CDC neu besetzen will, erscheint angesichts des Rücktritts von Marks nicht überraschend. Entsprechend dürften sich auch die Kursverluste bei Aktien wie BioNTech und Moderna – die beiden mRNA-Spezialisten hatten mit der Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen weltweit für Schlagzeilen gesorgt haben – nach der Meldung in Grenzen halten. Gerade bei BioNTech hat sich der Fokus zuletzt vor allem auf die Programme in der Onkologie und hier besonders auf den bispezifischen Antikörper BNT327 verlagert.