Die Struktur der US-Autoindustrie ist nicht für Zölle gebaut
New York, USA/München (ots) - Experteneinblick von Joachim Lubsczyk
(https://www.linkedin.com/in/jlubsczyk/) und Paul Rheborg
(https://www.linkedin.com/in/paulrheborg/)
Die einen scheinen wie vernarrt, die anderen sprechen von Narrheit - Schützen
Zölle die US-amerikanische Automobilindustrie, oder führen sie zu ihrem
Untergang? Ersteres ist zumindest das öffentlich erklärte Ziel, doch die
Kritiker sind zahlreich. Fast täglich neue Entwicklungen in der Zollpolitik
machen ein klares Bild umso schwieriger. Eine kurze Analyse der
US-Automobilindustrie soll zeigen, ob positive Effekte durch Zölle möglich sind,
oder ob sie letztendlich nur zum Preistreiber werden.
Die US-Hersteller produzieren hauptsächlich global
Mit 11 % Anteil an der globalen Automobilproduktion waren die USA im Jahr 2024
hinter China weltweit die Nummer zwei. Davon entfallen 45 % auf die "Big Three"
(GM, Ford, Stellantis), 20 % auf deutsche und japanische Marken, der Rest auf
viele kleine. Ein Blick auf die Produktionsstandorte der US-Hersteller verrät
nun aber, dass etwa die Hälfte ihres Volumens nicht auf dem Nordamerikanischen
Kontinent hergestellt wird. So kommen circa 30 % aus Europa. Und auch in
Nordamerika haben die OEMs ein enges Netzwerk mit den Nachbarländern Mexiko und
Kanada aufgebaut.
Unter anderem wegen geringerer Kosten und den verfügbaren Fachkräften haben
viele große Marken Produktionsstätten in diesen beiden Ländern aufgebaut.
Dadurch entfallen beispielsweise von allen in Mexiko produzierten Fahrzeugen 42
% auf die "Big Three". Konsequenterweise bedeuten Zölle angesichts dieser
Struktur der US-Automobilindustrie ein Mehr an Produktionskosten, das
letztendlich auf die Verbraucher umgewälzt wird.
Ist Rückverlagerung tatsächlich eine Option?
Eine Rückverlagerung von Teilen dieser gegenwärtig stark globalisierten
Produktionsketten als Reaktion auf Zölle ist in der Theorie durchaus denkbar und
Stellantis oder GM arbeiten bereits daran, mehr in den USA zu produzieren. Ein
signifikanter Steuerungseffekt als Resultat der Zölle würde sich allerdings
höchstens mittel-, eher langfristig, einstellen. Und auch dieses Szenario wäre
mit hohen Kosten verbunden, die refinanziert werden wollen. In der Vergangenheit
war es daher zumeist so, dass die OEMs bei Disruption innerhalb ihrer
Lieferketten eher die höheren Kosten hingenommen haben, statt ihre
Produktionsstandorte zu ändern.
Ein Spiel aus Zöllen und Gegenzöllen zu starten, stellt sich also schnell als
das Gegenteil einer Win-Win-Situation heraus. Die Automobilindustrie ist zu
stark globalisiert und steckt zudem ohnehin inmitten einer kostspieligen
Technologietransformation. Zölle führen dazu, dass die Wettbewerbsfähigkeit
heimischer OEMs weiter sinkt und dass der Markt für internationale Marken
weniger attraktiv ist. Statt Schutz bieten sie neuen Anlass für Sorgenfalten.
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