Soeben hat das US-Amt für Arbeitsmarktstatistik die Inflationsdaten für den Monat Mai bekannt gegeben. Der Verbraucherpreisindex stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent und damit exakt so stark, wie im Vorhinein prognostiziert (weitere Details hier). Sowohl Gold als auch Silber legen in erster Reaktion auf die Daten zu.
Das kommt durchaus überraschend. Denn die USA und China haben zudem kurz vor der Veröffentlichung der Daten eine Einigung im Zollstreit erzielt, was Gold und Silber in der Theorie als sichere Häfen unattraktiver macht.
Allerdings scheint der Zoll-Deal nicht im Fokus der Märkte zu stehen, er wurde gerade beim Industriemetall Silber ohnehin in den letzten Wochen eingepreist. Vielmehr scheint nun die Notenbankpolitik wieder im Fokus zu stehen. Da die Inflation in den letzten beiden Monaten trotz der immensen Zölle weniger stark gestiegen ist als befürchtet, steht die Fed nun wieder stärker unter Druck die Leitzinsen zu senken. Dies wird zwar aller Voraussicht nach noch nicht bei der Sitzung nächste Woche geschehen, doch laut dem FedWatch Tool von CME ist die Wahrscheinlichkeit für drei Zinssenkungen um 25 Basispunkte in diesem Jahr im Vergleich zu Dienstag um fünf Prozentpunkte angestiegen.Das würde Gold und Silber als Assets, die keine Zinsen abwerfen natürlich zu noch besseren Alternativen machen und die Kurse voraussichtlich weiter beflügeln. Vor allem Silber könnte nach dem Ausbruch über die psychologisch wichtige 35-Dollar-Marke deshalb in den kommenden Tagen und Wochen seinen jüngsten Siegeszug impulsiv fortsetzen.