Bereits im Dezember hatte Volkswagen tiefgreifende Einsparungen bei Personal und Fertigungskapazität beschlossen (DER AKTIONÄR berichtete). Jetzt sind Einzelheiten zur Umsetzung der internen Kürzungspläne bekannt geworden. So greifen die Maßnahmen in den einzelnen Volkswagen-Werken.
Von der konzernweiten Kürzung der jährlichen Produktionskapazität sind demnach die Standorte Wolfsburg, Zwickau, Osnabrück und Dresden betroffen. Unter Berufung auf eine interne Streichliste des Wolfsburger Autokonzerns veröffentlichte die Automobilwoche die konkreten Einsparziele: Den Hauptanteil zur Produktionskürzung steuert das Stammwerk in Wolfsburg mit 500.000 geplanten eingesparten Einheiten bei. Grund für diesen drastischen Abbau ist auch, dass die Herstellung des VW Golf ab Ende 2026 nach Mexiko abwandern soll.Die übrigen drei Produktionsstätten stehen in geringerem Umfang auf der Streichliste: Das Zwickauer Werk soll seine maximale Kapazität um 170.000 Einheiten auf 130.000 Autos pro Jahr reduzieren. Nach dem Umzug des ID.3 und des Cupra Born nach Wolfsburg sowie des ID.4 nach Emden wird dort künftig nur noch der Audi Q4 produziert.
In Osnabrück plant Volkswagen Einsparungen von 56.000 Einheiten. AKTIONÄR-Leser wissen: Der langfristige Bestand dieses Werks ist ungewiss. Laut der Financial Times wird bereits über eine mögliche Übernahme durch den Rüstungskonzern Rheinmetall für die Fertigung von Militärfahrzeugen spekuliert.
In der Gläsernen Manufaktur in Dresden werden 8.000 Einheiten aus dem Produktionsprogramm gestrichen. Auch hier arbeitet der Autobauer nach Informationen der Automobilwoche an einem neuen Nutzungskonzept. Vom Abbau vorerst unberührt bleibt das VW-Werk in Emden, wo im vergangenen Jahr rund 123.000 Autos gefertigt wurden.Insgesamt belaufen sich die Einsparung auf 734.000 Einheiten. Mit diesem rigorosen Sparkurs reagiert der Konzern auf die gestiegenen Kosten und die schleppende Nachfrage. Dabei scheut der Finanzvorstand auch keine Investitionskürzungen. Mehr dazu lesen Sie hier.