Die DHL Group startet eine Milliardenoffensive im Gesundheitssektor Afrikas und des Nahen Ostens. Der Logistikriese will in den kommenden fünf Jahren 500 Millionen Euro investieren, um am wachsenden pharmazeutischen Bedarf zu profitieren. Die Aktie zeigt sich am Donnerstag freundlich.
Im Fokus stehen zeitkritische Lieferungen – darunter Impfstoffe, Stammzellen und kryogene Produkte. Besonders Afrika gilt als Wachstumsmarkt: Laut Prognosen soll der dortige Pharmasektor bis 2030 ein Volumen von 33,8 Milliarden Dollar erreichen.
„Wir sehen, dass Amerika eingestiegen ist und Kosten reduziert hat, aber wir sehen auch, dass andere Länder in den Vordergrund treten und diese Lücken füllen“, sagte EMEA-Chefin Annette Naude. „Ich war in China und habe mich mit mehreren Investoren getroffen, die auf dem afrikanischen Kontinent investieren werden. Die chinesischen Investitionen in der Region sind wirklich groß.“
Laut Naude werden spezialisierte Lagerhäuser benötigt, um eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Arzneimitteln und medizinischen Geräten abzudecken. Zudem gewinnt modernes Insulin aus China an Bedeutung, da es einfacher anwendbar ist und seltener injiziert werden muss.
Ein Viertel von DHLs weltweitem Gesundheits-Investment von zwei Milliarden Euro fließt in diese Region. Schwerpunkte der bisherigen Aktivitäten liegen in Südafrika, Ägypten, Kenia, Dubai und Saudi-Arabien. DHL und chinesische Partner haben bereits eine Produktionsstätte für Medizintechnik in Kenia aufgebaut. Von dort aus wird Equipment in den Nahen Osten und nach Europa exportiert.