Noch immer gibt es keinen Durchbruch bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit. Entsprechend hoch ist der medizinische Bedarf, um die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung endlich nachhaltig in die Schranken zu weisen. Der Schweizer Pharma-Riese Roche überführt einen großen Hoffnungsträger nun in die entscheidende Phase.
Roche und der Partner Prothena wollen mit dem Parkinson-Kandidaten Prasinezumab eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie starten. Dabei werde der Wirkstoff an Parkinson-Patienten getestet, bei denen sich die Krankheit noch im Frühstadium fortsetzt, so Roche am Montag. Im vergangenen Dezember hatte Roche mit dem Antikörper an sich einen Forschungsrückschlag in einer Phase-2b-Studie "Padova" gemeldet. Prasinezumab hatte darin zwar den primären Endpunkt verfehlt, gleichwohl aber einen möglichen Nutzen des Mittels bei der Parkinson-Krankheit im Frühstadium aufgezeigt.
Die Entscheidung, den Kandidaten nun in der Phase 3 weiterzuerforschen, basiere auf Daten aus der Padova-Studie und den laufenden offenen Verlängerungsstudien der Programme Padova und Pasadena (Phase 2), hieß es nun. Mehrere Endpunkte aus den Studien deuten demnach auf einen potenziellen klinischen Nutzen von Prasinezumab hin, wenn es zusätzlich zu einer wirksamen symptomatischen Behandlung im Frühstadium der Parkinson-Krankheit eingesetzt wird.
Prasinezumab kann nun also doch in einer zulassungsrelevanten Phase-3-Studie zeigen, dass eine Wirksamkeit zur Behandlung von Parkinson vorliegt. Während die Aktie von Prothena knapp acht Prozent zulegen kann, büßt das Papier von Roche sogar zwei Prozent ein. Hintergrund: Roche hat Ende 2019 die Rechte außerhalb der USA an der Gentherapie Elevidys von Sarepta Therapeutics erworben. Die US-Biotech-Firma berichtete allerdings am Wochenende über den zweiten Todesfall mit der Gentherapie zur Behandlung der Duchenne Muskedystrophie (DMD).
Enthält Material von dpa-AFX